Wärmebildkamera
Die Wärmebildkamera der Ortsfeuerwehr Oldendorf bringt „Licht ins Dunkle“ und birgt dadurch große taktische Vorteile.
Oldendorf. Als spezielles Einsatzgerät bringt die Wärmebildkamera der Ortsfeuerwehr Licht ins Dunkle. Die Beschaffung der Speizalkamera resultiert aus dem Brandschutzkonzept für das Hochregallager eines Logistikunternehmens im Oldendorfer Zuständigkeitsbereich. Die Wärmebild- kamera ist wegen der baulichen Besonderheiten im Hochregallager notwendig: Die Hallen sind so groß, dass die Erkundung bei einem Feuer erschwert ist. Eine Verqualmung mit entsprechender Sichtbehinderung verhindert das sofortige Auffinden von Brandherden oder gar vermissten Personen.
Die Wärmebildkamera (WBK) ist auf dem Löschgruppenfahrzeug der Ortsfeuerwehr Oldendorf untergebracht. Zurzeit gelten für den Einsatz der Wärmebildkamera die folgenden Regelungen (Alarm- und Ausrückeordnung, AAO):
- Die Alarmierung erfolgt über Funkmeldeempfänger, bei Einsätzen die nicht zeitkritisch sind über Telefon.
- Bei Anforderung wird die WBK auf den ELW Oldendorf umgeladen, damit das Löschgruppenfahrzeug einsatzbereit bleibt.
- Bei Einsätzen im Außenbereich – zum Beispiel bei einem Containerbrand oder zur Überprüfung eines Spänebunkers von außen – übernimmt eine Einsatzkraft der Ortsfeuerwehr Oldendorf die Bedienung der WBK.
- Beim Innenangriff wird ein Trupp unter Atemschutz, der vor Ort ist, von einer Einsatzkraft der Ortsfeuerwehr Oldendorf eingewiesen.
- Bei Anforderung der WBK mit einem Pressluftatmer-Trupp rückt das Löschgruppenfahrzeug LF 8 voll besetzt (Gruppenstärke) aus. Die Bedienung der Wärmebildkamera erfolgt dann von Einsatzkräften der Ortsfeuerwehr Oldendorf.
Funktionsweise
Die Wärmebildkamera ähnelt einer Videokamera. Der Chip reagiert jedoch nicht – wie bei einer normalen Kamera – auf für den Menschen sichtbares Licht bzw. Helligkeit, sondern auf Infrarot-Strahlen (abhängig von der Temperatur, es werden also nur Temperaturunterschiede abgebildet). Die Temperaturen werden dabei in unterschiedlichen Helligkeitsabstufungen auf einem Schwarzweißmonitor dargestellt.
Die Kamera kann nicht durch Wände „hindurchsehen“. Lediglich dann werden Temperaturunterschiede direkt hinter einer Wand abgebildet, wenn sie durch Wärmeleitung die Oberfläche der Wand unterschiedlich erwärmen. Die Ortsfeuerwehr Oldendorf hat die Ausrüstung mit einem Infrarot- fernthermometer ergänzt. Mit diesem Thermometer kann aus großer Distanz separat von der Wärmebildkamera, die selbst ebenfalls mit einem Thermometer ausgestattet ist, gemessen werden. Damit kann parallel gearbeitet werden und die "Ortung" erfolgt gegebenenfalls schneller.
Taktische Verwendungsmöglichkeiten
- Auffinden von Personen/ Personensuche
- Auffinden von Brandherden
- Wärmeleitung erkennen
- exotherme- /chemische Reaktion erkennen
- evtl. Füllstand von Gefäßen ermitteln
- Ausbreitung von Flüssigkeiten verfolgen/erkennen
Überwachung
Einsatzerfahrungen
Die Wärmebildkamera hat sich bereits bei einigen Einsätzen in der Stadt Melle als besonders schlagkräftig erwiesen. Mehrmals kam die Kamera zum Einsatz, um Glutnester in Spänebunkern oder in Zwischendecken gezielt aufzudecken. Weiterhin konnten Einsatzstellen auf noch vorhandene Glutnester oder Hitzeansammlungen kontrolliert werden. Auch bei einem Gefahrgutunfall in Gesmold benutzten die Einsatzkräfte die Wärmebildkamera, um die Arbeiten zu überwachen (Foto).