17.08.2008

Amerika-Reise zweier Feuerwehrfrauen

Wie bereits berichtet, haben die Feuerwehrfrauen Anna Lena Bonhaus und Christina Bünger im März bei einer Verlosung des Deutsch Amerikanischen Freundeskreises eine Rundreise durch Amerika gewonnen.

Vom 04. - 15. August 2008 reisten Sie nun zusammen mit den Vereinsmitgliedern durch die Vereinigten Staaten und konnten eine Menge spannender Eindrücke sammeln.

Aufgrund der ausführlichen Berichterstattung durch Jürgen Krämer im Meller Kreisblatt greifen wir an dieser Stelle auf einen Teil der Berichte zurück.

Wenn schon, denn schon: Als sie die Feuerwehr in New Melle besuchten, legten Christina Bünger (links) und Anna Lena Bonhaus auch die Einsatzkleidung ihrer amerikanischen Kollegen an. Foto: Jürgen Krämer

MELLER IN DER NEUEN WELT: FREUNDSCHAFTSREISE DURCH DIE USA

"Als ob wir von einem anderen Stern kämen"

Anna Lena, Christina und ihre Erfahrungen in den Vereinigten Staaten


Von Jürgen Krämer

NEW MELLE. Trinkt ihr Kaffee? Esst ihr im Sommer Eis - und gibt es bei euch Handys? Als die Riemsloherin Anna Lena Bonhaus und Christina Bünger aus Hoyel während ihres dreitätigen Aufenthaltes in New Melle in ihrer Gastfamilie mit solchen und ähnlichen Fragen konfrontiert wurden, gelangten die beiden Abiturientinnen rasch zu der Auffassung: "Die hatten von uns zunächst den Eindruck, als ob wir von einem anderen Stern kämen."

Am Ende der Begegnung zwischen den angehenden Studentinnen, ihren Gasteltern Randy und Monica Hoff sowie deren Kindern Amanda, Amber, Rahel und Sarah stand die Erkenntnis, "dass uns mehr verbindet, als das zunächst der Fall zu sein schien", wie die beiden Grönegauerinnen im Gespräch mit unserer Zeitung bilanzieren.


Den "American Way of Life" kennen zu lernen und dabei mögliche Vorurteile zwischen jungen Deutschen und Amerikanern abzubauen stand im Mittelpunkt des Jugendförderprogramms, das aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Melle und New Melle aufgelegt wurde. Ein Wettbewerb, aus dem schließlich per Losentscheid Anna Lena Bonhaus und Christina Bünger als Siegerinnen hervorgingen.

"Schon Wochen vor dem Start fieberten wir der Reise entgegen, die uns zehn Tage lang durch verschiedene Staaten der USA führte - verbunden mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm", berichtet Anna Lena, die allerdings einem Punkt zunächst mit einer gewissen Skepsis gegenüberstand: "Da der 24-köpfigen Reisegesellschaft keine weiteren jungen Leute angehörten, wussten wir nicht, wie das Ganze ablaufen würde." Das Eis zwischen ihnen und den älteren Reiseteilnehmern sei allerdings rasch gebrochen, sagt die 19-Jährige und fährt fort: "Die waren alle unheimlich nett - und wir haben jede Menge Spaß miteinander gehabt." Und, welche Höhepunkte bot aus Sicht der beiden Abiturientinnen die Reise? "Ganz eindeutig der Aufenthalt in New York", macht Christina deutlich. Ein nächtlicher Ausflug auf das Empire State Building werde ihr persönlich immer Erinnerung bleiben:"Über uns der nächtliche Himmel, unter uns das imposante Lichtermeer. Eine der größten Städte der USA lag uns buchstäblich zu Füßen." Aber auch das stieß bei den angehenden Studentinnen auf große Resonanz: eine ausgedehnte Shopping-Tour durch die ausgedehnten Einkaufsstraßen von St. Louis. "Das Angebot war überwältigend, die geschäftliche Infrastruktur einfach spitze", erklärt das Duo aus dem Grönegau übereinstimmend.


War auch etwas gewöhnungsbedürftig, wollen wir von den beiden Preisträgerinnen wissen? Eine Frage, die Anna Lena frank und frei beantwortet: "Das Frühstück: Jeden Morgen mit gebratenem Schinken, Rührei und süßem Kuchen konfrontiert zu werden war schon etwas heftig." Nach kurzer Zeit habe jedoch eine Art Gewöhnungsprozess eingesetzt - und dann haben wir doch zugelangt", fügt Christina ergänzend hinzu.


Und das Leben in der Gastfamilie an sich? "Alle waren unvorstellbar nett zu uns. Es hat uns an nichts gefehlt, und wir wurden so wie richtige Familienmitglieder angesehen", erklären Anna Lena und Christina übereinstimmend. Der Aufenthalt in der Familie habe in kurzer Zeit dazu beigetragen, "dass aus Fremden Freunde wurden". Besonders beeindruckend für die Gäste aus dem Osnabrücker Land: Die vier Töchter des Hauses besuchen keine öffentliche Schule, sondern werden privat unterrichtet. Eine Bildungsform, die in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht unüblich sei, wie der Vorsitzende der New Melle-Melle Friendship Society, Bryan Uhlmannsiek, ausführt.


Während Anna Lena Bonhaus der Ortsfeuerwehr Riemsloh als aktives Mitglied angehört, verstärkt Christina Bünger als Feuerwehrfrau die Hoyeler Feuerwehr. Kein Wunder also, dass die beiden jungen Damen auch der Feuerwehr New Melle einen Besuch abstatteten - eine Hilfsorganisation, die neben einer Zentrale in der Meller Partnergemeinde auch zwei weitere Stationen im Umland der kleinen Gemeinde unterhält. "In der Feuerwehrwache in New Melle sind zwölf hauptamtliche und 30 freiwillige Kräfte tätig", erläutert Captain Scott Repke bei einer Führung. Die Vollzeitkräfte seien im Drei-Schicht-Betrieb tätig und erhielten im Bedarfsfall von den Freiwilligen Unterstützung. Die beiden Dependancen seien ausschließlich mit ehrenamtlichen Kräften besetzt.


Was die beiden jungen Feuerwehrfrauen aus dem Grönegau besonders beeindruckt: "Obwohl New Melle eigentlich nur ein kleines Nest ist, sind die Feuerwehrfahrzeuge deutlich größer als bei uns - und auch die Ausstattung ist viel moderner." Sowohl in der Zentrale als auch in den Außenstellen stehen jeweils ein Tanklöschfahrzeug mit einem Wasserreservoir von jeweils 3000 Gallonen und jeweils drei kleinere Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. In der Hauptstelle gibt es zudem einen "Rescue Pumper" - vergleichbar mit einem Rüstwagen in Deutschland, der mit modernster Computertechnik ausgestattet ist. "Wenn es Alarm gibt, sehen wir auf dem Monitor, um welche Art von Notfall es sich handelt und wo genau sich der Einsatzort befindet", führte Repke gegenüber dem "Meller Kreisblatt" aus. Und: Dass die Feuerwehr von New Melle über eine ausgezeichnete Ausstattung verfüge, sei nicht immer so gewesen. Erst nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sei der technische Stand der Wehr nach und nach verbessert worden. Übrigens: Es gibt Parallelen zwischen dem Einsatzgeschehen in New Melle im US-Bundestaat Missouri und dem niedersächsischen Melle. "Wir registrieren sei einigen Jahren mehr Hilfeleistungen als Brandeinsätze, so Captain Repke. Eine Entwicklung, die auch im Grönegau zu beobachten ist.


Zurück zu Anna Lena und Christina: Der Aufenthalt in den USA, so versichern die beiden, habe ihnen persönlich sehr viel Freude bereitet. "Wir haben nichts bereut, sondern alles genossen."



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