29.02.2008

Jahresbericht 2007

Organisation

Den Gemeinden obliegt in Niedersachsen auf Grundlage des niedersächsischen Brandschutzgesetzes der abwehrende Brandschutz in ihrem Gebiet. Die Stadt Melle unterhält hierfür in ihrem 254 km² umfassenden Stadtgebiet, welches sie zur drittgrößten Flächengemeinde Niedersachsens macht, eine leistungsstarke Freiwillige Feuerwehr. Mit den 16 dezentral verteilten Ortsfeuerwehren gewährleistet die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Melle den Bürgerinnen und Bürgern jederzeit eine schnelle und qualifizierte Hilfe, wie zum Beispiel bei Bränden und Verkehrsunfällen. Darüber hinaus werden von drei Meller Betrieben insgesamt zwei nebenberufliche Werkfeuerwehren vorgehalten. Die Orts- und Werkfeuerwehren bilden zusammen den Feuerwehrverband Melle e.V.

Personalentwicklung

Die Mitgliederzahl des Berichtsjahres weist mit insgesamt 580 Mitgliedern in den Ortsfeuerwehren einen absoluten Spitzenwert auf. Zu den 550 aktiven Feuerwehrmännern und 30 aktiven Feuerwehrfrauen sind noch 38 Mitglieder von den beiden nebenberuflichen Werkfeuerwehren sowie 121 Jungen und 30 Mädchen in den insgesamt 6 Meller Jugendfeuerwehren hinzu zu zählen.

Jedes Feuerwehrmitglied ist wichtig für die rund um die Uhr erforderliche Einsatzbereitschaft. Da auch die Feuerwehrmitglieder vermehrt zu der Gruppe der Berufspendler gehören, kann diese je nach Tageszeit entstehende Schwächung der Personalverfügbarkeit nur durch eine entsprechend hohe Zahl von einsetzbaren Kräften ausgeglichen werden. Im Berichtsjahr haben die beiden Großschadenslagen "Kyrill" und "Star-Beka" gezeigt, wie wichtig es ist, innerhalb einer kurzen Zeit mehrere hundert Einsatzkräfte mobilisieren zu können. Diese Einsatzkräfte müssen dann, wie es das Einsatzbeispiel "Kyrill" zeigt, über mehrere Tage in Wechselschichten rund um die Uhr zur Schadensbekämpfung und Gefahrenabwehr eingesetzt werden. Mit rund einem Feuerwehrmitglied auf 80 Einwohner und gut 2 Einsatzkräften pro Quadratkilometer Fläche liegt die Personalstärke der Feuerwehr Melle etwas unter dem niedersächsischen Durchschnittsniveau, welches 57 Einwohner pro Feuerwehrmitglied und 3 Einsatzkräfte pro km² beträgt.

Jugendfeuerwehr

Die Mitgliederzahl in den sechs Jugendfeuerwehren der Stadt Melle entwickelt sich erfreulicherweise weiterhin gut. Zum 31.12.2007 besteht die Jugendfeuerwehr aus insgesamt 151 Mitgliedern, davon 30 Mädchen. Die Neugründung der sechsten Jugendfeuerwehr im Stadtteil Gesmold war das herausragende Ereignis des Berichtsjahres 2007. Nach einer entsprechenden Vorbereitungszeit entschlossen sich die Feuerwehrmitglieder der Ortsfeuerwehr, am 9. September die Jugendfeuerwehr Gesmold offiziell ins Leben zu rufen. Damit besteht die Jugendfeuerwehr der Stadt Melle aktuell aus den Jugendfeuerwehren Buer, Gesmold, Melle-Mitte, Neuenkirchen, Wellingholzhausen und Elsetal (JF der Ortsfeuerwehren Bruchmühlen, Groß-Aschen, Hoyel und Riemsloh).

Bereits mit der Gründung der Jugendfeuerwehr Elsetal im Jahre 2002 ist die Anzahl der Jugendfeuerwehrmitglieder nachhaltig gestiegen. Die Feuerwehr Melle baut darauf, dass die nun erfolgte Jugendfeuerwehrgründung in Gesmold einen ebenso positiven Effekt auf die Nachwuchsarbeit der Freiwilligen Feuerwehr Melle zeigt. Insgesamt 30 Jugendfeuerwehrwarte, Ausbilder und Betreuer zeigen sich aktuell zusätzlich zu ihrem Einsatzdienst für die aktive Jugend- und Feuerwehrnachwuchsarbeit verantwortlich. Ihnen gilt an dieser Stelle ausdrücklich der Dank für ihr zusätzliches Engagement.

Das Repertoire der Jugendfeuerwehraktivitäten umfasste auch im Berichtsjahr wieder einmal ein breites Spektrum. Die Jahreshauptversammlung der Stadtjugendfeuerwehr mit der Präsentationen aus den einzelnen Jugendfeuerwehren für die Vergabe des Hoyermann-Pokals, Sportturniere der Stadt- und Kreisjugendfeuerwehr und der Kreisjugendfeuerwehrtag, Spiele ohne Grenzen, die Abnahme der Leistungsspange und Jugendflamme sowie mehrere Zeltlager gehörten genauso zum Jahresprogramm wie die Sternwanderung der Kreisjugendfeuerwehr, das 30jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr Melle-Mitte und Disko der Stadtjugendfeuerwehr.

Im Berichtsjahr konnte erstmals der Heinz-Hoyermann-Pokal verliehen werden, wobei die Jugendfeuerwehr Elsetal die Vergabejury am meisten überzeugen konnte. Um den Pokal zu erhalten, sollten die Jugendlichen vor der Jury ihre Aktivitäten des zurückliegenden Jahres präsentieren. Das Foto zeigt Sahra Jäger und René Schröter von der Jugendfeuerwehr Melle-Mitte während der Präsentation.

Werkfeuerwehren

Die Firmen Westland Gummiwerke und Assmann Büromöbel einerseits sowie die Firma Schomäcker Federnwerk andererseits unterhalten in der Stadt Melle zwei nebenberufliche Werkfeuerwehren. Die Anzahl der Feuerwehrmitglieder ist dabei erfreulicherweise seit mehreren Jahren mit insgesamt 38 Einsatzkräften konstant.

Einsatzgeschehen

Zwei Einsätze des Berichtsjahres werden wohl noch längere Zeit in der Erinnerung der Meller Bevölkerung aber auch in der Erinnerung der Einsatzkräfte der Meller Feuerwehren bleiben:

Das Jahr 2007 begann mit dem Sturmtief Kyrill, welches am 18. und 19. Januar über Deutschland hinweg zog und mit seinen Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h zu einem der stärksten Stürme der letzten Jahrzehnte deutschlandweit gehört. Wenn auch bei Unwetterlagen in den vergangenen Jahren die Stadt Melle zumeist von größeren Schäden verschont blieb, so schlug Kyrill dieses mal auch auf dem Gebiet der Stadt Melle mit voller Kraft zu. Mit einer Alarmierung der Ortsfeuerwehr Wellingholzhausen zu einem umgestürzten Baum auf der Küingdorfer Straße begann in der Stadt Melle am 18. Januar um 13:25 Uhr das Einsatzgeschehen. In den folgenden drei Stunden häuften sich die Alarmierungen an verschiedenen Stellen im Meller Stadtgebiet. Um circa 16:45 Uhr trafen plötzlich die Einsatzmeldungen im Minutentakt ein, nachdem der Sturm direkt über dem Meller Stadtgebiet hinweg zog. Zur Entlastung der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle Osnabrück wurden die Einsätze nun von einem kurzfristig im Feuerwehrhaus Melle-Mitte eingerichteten Führungsstab koordiniert. Zu den sturmbedingten Einsätzen kamen nach und nach auch noch Hochwassereinsätze hinzu, nachdem insbesondere der Laerbach und die Else über die Ufer getreten waren. Erst rund 24 Stunden nach dem Einsatzbeginn waren die Einsatzlagen soweit abgearbeitet, dass die im Einsatz befindliche Personalstärke wieder reduziert werden konnte. Im Zusammenhang mit Kyrill wurde im Nachhinein versucht, für die Statistik die Einsatzanzahl sowie die Einsatzstunden zu ermitteln. Unter dem Vorbehalt der naturgemäß bei solchen Einsatzlagen auftretenden Unschärfen bei der Erfassung der Einsätze konnten insgesamt 469 Einsätze mit 5.360 Einsatzstunden gezählt werden.

Am 28 September kam es zu einer zweiten Schadenslage mit ungewöhnlichem Ausmaß. Mitten in der Meller Innenstadt stand die ehemalige Lagerhalle der Firma Star-Beka auf einer Fläche von circa 3.000 Quadratmetern in Flammen. Die kilometerweit sichtbare Rauchsäule sowie die hohen Flammen zogen eine Vielzahl von Schaulustigen an. Die Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr hatten zeitweise große Probleme, ihrer Aufgabe nachzukommen, da sie immer wieder von den Menschenmassen behindert wurden. Der Brandeinsatz erforderte ein ungewöhnlich großes Aufgebot an Einsatzkräften, um das primäre Einsatzziel, den Schutz der benachbarten Wohn- und Industriegebäude sicherzustellen. Mehr als 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, THW und DRK waren von kurz nach 18:00 Uhr bis spät in die Nacht im Einsatz. Zu Spitzenszeiten musste das Löschwasser über insgesamt 6 Versorgungsleitungen von der Else zur Einsatzstelle transportiert werden, damit die circa 4.000 Liter Löschwasser pro Minute zur Brandbekämpfung eingesetzt werden konnten. Von den 16 Meller Ortsfeuerwehren waren 10 Ortsfeuerwehren vor Ort im Einsatz. Die 6 weiteren Ortsfeuerwehren mussten in dieser Zeit für das gesamte Meller Stadtgebiet für den Fall von weiteren Bränden oder Verkehrsunfällen den Grundschutz sicherstellen.

Bei dem weiteren Einsatzgeschehen des Berichtsjahres handelte es sich ansonsten um die üblichen Einsatzlagen im Rahmen von Brandeinsätzen und Verkehrsunfällen. Aber auch Hilfeleistungen bei kleineren Hochwasser- oder Unwetterlagen gehörten standardmäßig genauso dazu, wie die Bereitstellung von Brandsicherheitswachen und die Organisation und Mitwirkung bei Veranstaltungen in den Meller Stadtteilen. Die Meller Feuerwehren tragen hiermit in bewährter Weise zum Erhalt der örtlichen Gemeinschaft bei.

Auch ohne die Einbeziehung der durch Kyrill bedingten Einsätze stieg in Summe die Anzahl der Brände und Hilfeleistungen deutlich an. Hier gibt es jedoch in der diesjährigen Einsatzstatistik einige "Unschärfen", da ein Teil der Ortsfeuerwehren die Sturmeinsätze am 18. + 19.01. als einen einzigen Einsatz gemeldet haben, ein anderer Teil jedoch versucht hat, die Zahl der einzelnen Einsätze detailliert anzugeben.

Bereits bei den Brandeinsätzen ist mit +24 Einsätzen gegenüber 2006 eine 25prozentige Erhöhung der Einsatzzahlen zu verzeichnen. Dem steigenden Trend des höheren Einsatzaufkommens entgegen wirkt erfreulicherweise die sinkende Zahl der Fehlalarme durch Brandmeldeanlagenauslösungen und "blinde Alarmierungen". Grundsätzlich sollte aber bedacht werden, dass sich über einen langjährigen Zeitraum grundsätzlich Einsatzzahlen auf einem Mittelwert bewegen, bei dem es immer Ausreißer in die eine und in die andere Richtung gibt. Von einer Trendentwicklung kann erst dann gesprochen werden, wenn sich die Einsatzzahlen über mehrere Jahren in eine Richtung entwickeln.

Kyrill hieß das Sturmtief über Deutschland, das im Januar die Feuerwehren in der Stadt Melle für mehrere Tage in Atem hielt. Alle verfügbaren Einsatzkräfte waren drei Tage nahezu rund um die Uhr im Einsatz, um Straßen von umgestützten Bäumen zu befreien und den Zugang zu Wohnhäusern zu ermöglichen.
Die Trockenheit im April in Verbindung mit den großen Mengen Bruchholz als Folge des Sturms im Januar führe zu mehren Waldbränden, bei denen sich die Feuerwehreinsatzkräfte gefordert sahen, in unwegsamen Waldgebieten eine weitere Brandausbreitung zu verhindern.
Mit Blitz und Donner begann das neue Jahr. Ein „Opfer“ dieses Gewitters zum Neu- jahrstag wurde die Windkraftanlage im Riemsloher Ortsteil Westendorf. Nach dem Blitzeinschlag brannte in circa 110 m Höhe die Kanzel mit dem Generator und dem Getriebe vollständig aus. Die Rotorblätter wurden durch den Brand ebenfalls be-schädigt. Eine Brandbekämpfung ist bei solch einem Einsatzobjekt für die Einsatz- kräfte der Feuerwehr alleine schon mit Blick auf die eigene Sicherheit nicht mehr möglich. Riemsloher Einsatzkräfte sicherten den gefährdeten Bereich rund um die Windkraftanlage ab, damit kein weiterer Schaden im Umfeld entstehen konnte.
„Unbekannte Rauchentwicklung“ war Anfangs das Alarmstichwort bei der Alarmierung zu einem Gebäudebrand in der Meller Innenstadt, welcher sich zu einem der größten Brände der letzten Jahrzehnte entwickelte. Auf dem ehe-maligen Star-Beka – Gelände war eine 3.000 m² große Lagerhalle und ein leer- stehendes Wohn-haus in Brand geraten. Aus der Stadt Melle waren bei diesem Einsatz 10 Ortsfeuerwehren im Einsatz.

Sicherheit

Trotz der beiden Großeinsätze sind erfreulicherweise die Unfallzahlen nicht angestiegen. Grundsätzlich ist zwar jeder Unfall ein Unfall zuviel, im Berichtszeitraum ist es aber glücklicherweise zu keinem schwerwiegenden Unfall gekommen. Mit 12 Unfällen bei den aktiven Einsatzkräften und 1 Unfall bei den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr steht deshalb die Anzahl der Unfälle im Verhältnis zu den geleisteten Einsatz- und Übungsdienststunden in einem sehr günstigen Verhältnis.

Altersabteilung

Die Altersabteilung des Feuerwehrverbandes besteht zum 31.12.2007 aus 220 Mitgliedern. Die Kameraden Herbert Kunze und Friedrich Niekamp konnten im Berichtszeitraum wieder einmal ein interessantes Programmangebot auf die Beine stellen. Hierzu gehörte die Tagesfahrt der "Feuerwehrsenioren" nach Bremen, an der 157 Personen teilnahmen, sowie die Adventfeier in der Gaststätte Hakemeyer mit 155 Teilnehmern. Die ehemaligen Ortsbrandmeister führten des weiteren wieder einmal ihren traditionellen Grillabend am Feuerwehrhaus Bakum durch. Zum Jahresende wechselt die Koordinationsfunktionen in der Altersabteilung auf Wunsch der Kameraden Kunze und Niekamp auf die Kameraden Heinz Menke und Kurt Schulke über.

Ausbildung

Die laufende Aus- und Fortbildung der freiwilligen Einsatzkräfte in den Meller Feuerwehren ist ein wesentlicher Garant dafür, die Einsatzbereitschaft zum Wohle der Meller Bevölkerung zu gewährleisten. Hierzu gehört aufbauend auf den Grundlehrgang die jährlich mindestens 40stündige Standortausbildung innerhalb der einzelnen Ortsfeuerwehren. Auf Ebene der Freiwilligen Feuerwehr Melle konnte aus organisatorischen Gründen im Berichtszeitraum kein Grundlehrgang angeboten werden. Der bestehende Ausbildungsbedarf wird im Folgejahr durch einen Grundlehrgang im ersten Halbjahr sowie durch einen weiteren Grundlehrgang im zweiten Halbjahr aufgeholt. Dabei übernimmt Kamerad Michael Finke von der Ortsfeuerwehr Altenmelle zukünftig die Koordination der Truppmann-Ausbildung. Unterstützt wird er dabei durch Kamerad Frank Jäger von der Ortsfeuerwehr Oldendorf.

Aufbauend auf die Grundausbildung ist die Fortbildung der Einsatzkräfte im Rahmen von technischen Lehrgängen und Führungslehrgängen ein wesentlicher Bestandteil zum Erhalt und zum Ausbau der Einsatzkompetenz. Hierfür wurden im Berichtszeitraum an der Landesfeuerwehrschule insgesamt 38 Lehrgänge von den Meller Einsatzkräften besucht. Hinzu kamen 71 Teilnehmer an technischen Ausbildungslehrgängen sowie 57 Fortbildungslehrgänge und ca. 180 Atemschutzbelastungsübungen im Rahmen des Angebotes der Kreisfeuerwehr Osnabrück.

Um die Kenntnisse für den Atemschutzeinsatz zu erweitern, konnte darüber hinaus im Oktober des Berichtsjahres eine Fortbildungsveranstaltung für Atemschutzgeräteträger angeboten werden, die im Feuerwehrhaus der Ortsfeuerwehr Riemsloh durchgeführt wurde. An der Fortbildungsveranstaltung nahmen 14 Einsatzkräfte der Meller Ortsfeuerwehren teilnehmen, um die dort erlangten Kenntnisse später als Multiplikatoren an den einzelnen Standorten weiterzugeben.

Unter Federführung des DRK Melle ließen sich auch im Jahre 2007 wieder 14 Feuerwehrmitglieder durch die Ausbildung in "weiterführende Erste Hilfe Maßnahmen für Feuerwehreinsatzkräfte" schulen. Darüber hinaus erfolgten eine Vielzahl von "Erste-Hilfe-Trainings" im Rahmen der ortsfeuerwehrspezifischen Standortausbildung.

Damit es bei der Freiwilligen Feuerwehr Melle kein Problem gibt, jederzeit über genügend Einsatzkräfte mit der Führerscheinklasse C zu verfügen, werden regelmäßig entsprechende Führerschein-Lehrgänge vom Feuerwehrverband Melle initiiert. Im Berichtszeitraum konnten 8 Teilnehmer die Prüfung zur Erweiterung ihrer Fahrerlaubnisklasse auf die Klasse C erfolgreich ablegen.

Die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften des THW, des DRK und der Feuerwehr konnte im Rahmen eines Übungswochenendes intensiviert werden. Das THW Melle organisierte im August auf dem Ausbildungsgelände in Bad Nenndorf eine zweitägige Übungs- und Ausbildungsveranstaltung. Jede der drei beteiligten Hilfsorganisationen brachte dabei ihre speziellen Kenntnisse mit ein, so dass das Wochenende ein großer Erfolg wurde. Aus den Reihen der Feuerwehr nahmen Mitglieder der Ortsfeuerwehren Altenmelle, Bruchmühlen und Markendorf teil.

Allen Teilnehmern an den Aus- und Fortbildungen sei an dieser Stelle für ihr Engagement gedankt, ihre Kraft und Zeit in die Erweiterung ihrer feuerwehrtechnischen- und feuerwehrtaktischen Kenntnisse zu investieren. Der Dank gilt aber genauso den vielen Ausbildern auf Orts-, Stadt- und Kreisebene, ohne deren Engagement die umfangreiche Ausbildung gar nicht durchführbar sein würde.

Im Rahmen der Feuerwehrausschuss- sitzung im Feuerwehrhaus Buer konnte am 22. November das neue Tanklöschfahrzeug vom Typ TLF 16/24 Tr. an die Orts-feuerwehr Buer übergeben werden.

Ausrüstung

Bei der Feuerwehr wird immer von der Mannschaft und dem Gerät (Einsatzmittel) gesprochen, welche die taktischen Einheiten bilden. Nur in der richtigen Kombination von Mannschaft und Gerät ist die Feuerwehr in der Lage, den Bürgerinnen und Bürgern schnell und effektiv Hilfe leisten zu können. Deshalb ist es wichtig, neben der Ausbildung der Einsatzkräfte (= Mannschaft) die konti- nuierliche Ersatz- und Ergänzungsbe- schaffung von Ausrüstungsgegenständen (= Gerät) sicherzustellen.

Im Berichtsjahr erfolgte planmäßig der Ersatz des 28 Jahre alten Tanklöschfahrzeugs TLF 8 W der Ortsfeuerwehr Buer. Hierfür konnte ein modernes TLF 16/24 Tr. beschafft werden. Zum 31.12.2007 unterhält die Feuerwehr der Stadt Melle nunmehr 6 Tragkraftspritzenfahrzeuge (TSF) davon 5 mit einem Löschwasserbehälter, 10 Löschgruppenfahrzeuge (LF) und 10 Tanklöschfahrzeuge (TLF). Auf Grund der besonderen Gefahrenpunkte, wie z. B. der Bundesautobahn, den Wohngebäuden nahe der Hochhausgrenze, dem Krankenhaus und den Altenheimen stehen des weiteren ein Rüstwagen (RW 2) und eine Drehleiter (DLK 23/12) zur Verfügung. Als Führungsmittel und zum Mannschaftstransport werden 15 Einsatzleitwagen (ELW) bzw. Mannschaftstransportfahrzeuge (MTF) vorgehalten. Diese Fahrzeuge sind ebenfalls für die Jugendfeuerwehren erforderlich, um ihnen eine Teilnahme an überregionalen Veranstaltungen zu ermöglichen, ohne hierfür einsatztaktisch relevante Löschfahrzeuge nutzen zu müssen. Ergänzt wird der Fahrzeugpark durch 3 sonstige Fahrzeuge (TroLF, LKW, VRW). Damit hat sich der Fahrzeugbestand gegenüber dem Vorjahr um ein Tanklöschfahrzeug (TLF 8 der Ortsfeuerwehr Hoyel) auf nun 46 Einsatzfahrzeuge verringert. Nicht mitgezählt sind hierbei die Fahrzeuge der beiden Werkfeuerwehren sowie die von der Kreisfeuerwehr Osnabrück bei einigen Ortsfeuerwehren in der Stadt Melle stationierten Spezialfahrzeuge.

Die Feuerwehr der Stadt Melle erarbeitete im Laufe des Berichtsjahres ein Fahrzeugkonzept, mit dem für zukünftige Ersatzbeschaffungen von Feuerwehrfahrzeugen eine Leitlinie gegeben werden soll. Nachdem das Konzept im Herbst dem Feuerwehrausschuss vorgestellt wurde und dessen Zustimmung erhielt, kann nun die weitere Umsetzung erfolgen.

Da es in der Vergangenheit des öfteren zu Problemen mit den Akkumulatoren der Handsprechfunkgeräte gekommen ist, wurde in der Atemschutzwerkstatt am Standort Riemsloh eine Akku-Pflegestelle eingerichtet. Hier besteht für alle Ortsfeuerwehren die Möglichkeit, die Akkus überprüfen und ggf. reaktivieren zu lassen. Dabei ist mit einem entsprechenden "Akku Master" die Akku-Diagnose, Kapazitätsermittlung und ggf. Akku-Reaktivierung möglich. Ebenso kann auf Basis von belastbaren Messdaten über die Aussonderung defekter Akkus entschieden werden.

Notfallseelsorge

Für das Gebiet der Stadt Melle sind derzeit 9 Notfallseelsorger tätig. Mit diesem Personalstand kann die Notfallseelsorge in Melle zur Zeit noch rund um die Uhr ein Bereitschaftsdienst aufrecht erhalten. Aus heutiger Sicht ist aber fraglich, ob das auf Dauer weiterhin leistbar sein wird. In der Stadt Melle waren im Berichtszeitraum 8 Einsätze zu absolvieren. Dabei lag der Zeitaufwand bei circa 2 Stunden pro Einsatz. Durch die Umorganisation der Sprengel bei der evangelischen Kirche in Niedersachsen hat sich auch der Zuständigkeitsbereich von Frank Jäger als Sprengelbeauftragter für die Notfallseelsorge geändert. Das Gebiet im Emsland ist aus dem Zuständigkeitsbereich weggefallen, dafür gehört nun die Region um Diepholz bis an die Grenze Bremens mit zum Zuständigkeitsbereich.

Brandschutzerziehung

Im Verlauf des Berichtsjahres gab es bei der Feuerwehr Melle eine grundlegende organisatorische Änderung für den Bereich der Brandschutzerziehung. Bisher wurde die Brandschutzerziehung mit durch den Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit koordiniert. Da der LFV Niedersachsen die Brandschutzerziehung jedoch seit rund einem Jahr verstärkt ausbaut und die Nachfrage an Unterrichtseinheiten an den Meller Kindergärten und Schulen zunehmend steigt, entschied man sich, für die Brandschutzerziehung nun einen separaten Fachdienst einzurichten. Als verantwortliche Fachwartin konnte die Kameradin Jutta Brünger aus der Ortsfeuerwehr Groß Aschen gewonnen werden.

Das Team der Brandschutzerzieher besteht zur Zeit aus 10 Mitgliedern, wovon bereits  6 Mitglieder das entsprechende Grundseminar des LFV absolviert haben. Die Brandschutzerzieher kommen derzeit aus den Ortsfeuerwehren Altenmelle, Groß Aschen, Melle-Mitte, Niederholsten und Oldendorf. Es werden noch weitere Kameraden zur Unterstützung gesucht, die bei der Brandschutzerziehung mitwirken möchten. Die Brandschutzerzieher bieten Veranstaltungen in Kindergärten und Grundschulen an. Im zurückliegenden Jahr fanden Schulungen in den Kindergärten Altenmelle und Gutenbergstraße, in der Grönenbergschule, Wallgartenschule und Wiehengebirgsschule sowie in der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück statt. Dabei konnten 139 Kinder und 33 Erwachsene geschult werden.

Einsatzleitung bei außergewöhnlichen Schadenslagen

Der Sturmeinsatz "Kyrill" hat gezeigt, dass es bei solch umfangreichen Einsatzlagen für die Koordination der Einsatzkräfte auf der Ebene der Stadt Melle Optimierungsmöglichkeiten gibt. Deshalb erarbeitete die Feuerwehr Melle im Berichtsjahr ein Konzept, wie zukünftig die operativ-taktische Einsatzleitung bei Einsatzlagen ähnlicher Art erfolgen soll. Nachdem das Konzept dem Feuerwehrausschuss vorgestellt und dort mit einem positiven Votum verabschiedet wurde, soll nun die weitere Umsetzung erfolgen. Da in diesem Zusammenhang auch einige Investitionen in die Infrastruktur der Feuerwehrhäuser vorgesehen sind, wird durch den damit einhergehenden Finanzaufwand die vollständige Umsetzung erst im Rahmen der nächsten Jahre möglich sein.

Ehrungen

Der 79. Verbandstag des Feuerwehrverbandes Melle e.V. fand am 5. Oktober in Buer statt. Traditionsgemäß erfolgte im Rahmen der Verbandstagung die Auszeichnung und Ehrung verdienter Feuerwehreinsatzkräfte:

Ortsbrandmeister Hartmut Rahe (Ortsfeuerwehr Groß Aschen), gleichzeitig stellvertretender Kassenwart im Feuerwehrverband Melle e.V., erhielt für seine besonderen Leistungen im Feuerlöschwesen die "LFV-Ehrennadel in Silber"

Für den langjährigen aktiven Dienst in der Feuerwehr verlieh der Landkreis Osnabrück das "Niedersächsische Feuerwehr-Ehrenzeichen" an 6 Feuerwehrkameraden für eine 25jährige Dienstzeit und an 3 Feuerwehrkameraden für eine 40jährige Dienstzeit.

Im Rahmen der Delegiertentagung des Feuerwehrverbandes am 2. März erfolgte die Auszeichnung von Feuerwehrmitgliedern mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes. Dabei konnte ein Kamerad für 25jährige Mitgliedschaft, 7 Kameraden für die 40jährige, 7 Kameraden für die 50jährige und 2 Kameraden sogar für die 60jährige Mitgliedschaft mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ausgezeichnet werden.

Partner der Feuerwehr Melle

 

Im Berichtsjahr konnte erfreulicherweise an zwei in der Stadt Melle ansässige Firmen die Auszeichnung "Partner der Feuerwehr Melle" vergeben werden. Der Malerfachbetrieb Klockenbrink aus Melle sowie das Sägewerk Bulthaup aus Buer wurden damit für ihren Einsatz zum Wohle des heimischen Feuerwehrwesens ausgezeichnet, welcher nach den Worten des Meller Bürgermeisters Dr. André Berghegger über das Maß des Normalen hinaus ging und deshalb mit der Ehrung besonders hervorgehoben werden soll..

Schlusswort

Sturm und Feuer werden den Einsatzkräften der Meller Feuerwehren als die kennzeichnenden Elemente für das Jahr 2007 in Erinnerung bleiben. Dabei gilt für jeden Einsatz, ob groß oder ob klein, die gemachten Erfahrungen auszuwerten und für die Zukunft zu nutzen.

 

Die Einsätze des Berichtsjahres gaben hier insbesondere für das Thema Großschadenslagen einige nützliche Impulse. Diese wurden bereits ausgewertet und größtenteils in Konzepten umgesetzt. Jetzt sind diese Konzepte weiter zu detaillieren und umzusetzen.

Dank gebührt allen Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden für ihre stete Einsatzbereitschaft und ihr großes Engagement. Ein Dank gilt aber insbesondere auch den Familien aller Feuerwehrmitglieder. Diese bringen immer und immer wieder ein großes Maß an Verständnis dafür auf, wenn plötzlich der gemeinsam geplante Abend oder das Familienfest ins Wasser fällt, da ein Feuerwehreinsatz "mal wieder dazwischen kommt".

Aber auch den Arbeitgebern sei an dieser Stelle gedankt. Nur wenn die Arbeitgeber die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehrmitglieder mit unterstützen, ist es auch in Zukunft möglich, dass unsere Mitglieder weiterhin im gleichen Maße ihr Engagement in den Dienst der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt stellen.

Die erfolgreiche Tätigkeit der Feuerwehrmitglieder ist aber nur dann gewährleistet, wenn neben dem persönlichen Engagement auch eine Ausrüstung mit Fahrzeugen und Geräten vorhanden ist, die dem jeweiligen Stand der Technik entspricht. Die Stadt Melle als Träger des Brandschutzes hat dieses bis heute gewährleistet und wir bauen darauf, dass dieses auch in der Zukunft weiterhin so sein wird.

Der Landesfeuerwehrverband hat als Jahresmotto für das Jahr 2008 den Ausspruch "Feuerwehr – ein starkes Team" gewählt. Ich baue darauf, dass es uns auch weiterhin gelingen wird, gemeinsam ein starkes Team zu sein, so dass wir auch in Zukunft die im Einsatz gewünschten und erwarteten Ziele erreichen und immer von jedem Einsatz gesund zurück kehren.

Melle, 29. Februar 2008

Karl - Heinz Meyer
(Stadtbrandmeister u. Verbandsvorsitzender)



FEUERWEHRVERBAND

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Melle sind im Feuerwehrverband Melle e. V. organisiert. Der Verband setzt sich für die Brandschutz in der Stadt Melle ein und ist das Sprachrohr der Einsatzkräfte. mehr

LANDESVERBAND

landesfeuerwehrverband niedersachsen

Der niedersächsiche Landesfeuerwehrverband  informiert auf seiner Homepage über die Strukturen der Feuerwehren in Niedersachsen.

DABEI SEIN IST ALLES

Zahlreiche Ortsfeuerwehren sind an engagierten neuen Mitgliedern interessiert. mehr

© 2000 - 2024 Freiwillige Feuerwehr Melle  |  Impressum  |  Mitmachen