21.02.2009

Jahresbericht 2008

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Organisation

Den Gemeinden obliegt auf Grundlage des niedersächsischen Brandschutzgesetzes der abwehrende Brandschutz in ihrem Gebiet. Dieses umfasst in der Stadt Melle 254 km², in dem rund 48.000 Einwohner leben.

Die Bundesautobahn A30 und eine zweigleisige Bahnlinie der Deutsche Bahn AG durch­quert das Stadtgebiet von West nach Ost. Aus dem vielfältigen Branchenmix von Industrie- und Gewerbebetrieben ragen die rund 50 holzverarbeitenden Betriebe hervor. Daneben hat sich Melle gerade in jüngster Zeit zu einem vielschichtigen Logistikstandort und damit Umschlag- und Lagerplatz für eine Vielzahl von Waren und Gütern entwickelt. Ein Krankenhaus, mehrere Altenheime, Schulen und Einkaufszentren mit einer Vielzahl größerer Einkaufsmärkte gehören ebenfalls zur Infrastruktur des Mittelzentrums zwischen den Oberzentren Bielefeld und Osnabrück. Aus feuerwehrtaktischer Sicht sind all diese Betriebe und Einrichtungen in die Strukturbetrachtung für eine leistungsfähige Gefahrenabwehr mit einzubeziehen.

Um bei dem vielfältigen potenziellen Einsatzspektrum jederzeit mit genügend Einsatz­kräften und mit geeignetem Gerät schnell und qualifiziert Hilfe leisten zu können, unter­hält die Stadt Melle eine leistungsstarke Freiwillige Feuerwehr. Diese ist mit Blick auf eine möglichst im gesamten Stadtgebiet gleichmäßig schnelle Eingreifzeit in 16 dezentral stationierte Ortsfeuerwehren organisiert.

Sechs Jugendfeuerwehren tragen einen großen Teil dazu bei, den Nachwuchs in der Freiwilligen Feuerwehr zu sichern. Hierzu leisten die dort engagierten Betreuer eine umfangreiche, moderne und für die Kinder und Jugendlichen ansprechende Jugend­arbeit. Von drei Meller Betrieben werden insgesamt zwei nebenberufliche Werkfeuer­wehren vorgehalten. Die Orts- und Werkfeuerwehren bilden zusammen den Feuerwehr­verband Melle e.V..

Personalentwicklung

Mit insgesamt 577 Mitgliedern konnte der Mitgliederstand der Freiwilligen Feuerwehr Melle im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant gehalten werden.

Aktive Mitglieder (ohne Werkfeuerwehren)
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Die 547 aktiven Feuerwehrmännern und 30 aktiven Feuerwehrfrauen werden ergänzt durch 43 Mitglieder der beiden nebenberuflichen Werkfeuerwehren sowie 112 Jungen und 29 Mädchen in den insgesamt 6 Meller Jugendfeuerwehren. Gerade die Mitglieder der Jugendfeuerwehr sind das Fundament, welches den Bestand der Freiwilligen Feuer­wehr auch für die Zukunft sichern soll.

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich das Durchschnittsalter der aktiven Einsatzkräfte nur leicht um 0,5 Jahre auf 35,6 Jahre. Diese Altersstruktur zeigt, dass die ehrenamtliche Gefahrenabwehr in der Stadt Melle auf eine gesunde Durchmischung von jüngeren und erfahrenen Einsatzkräften basiert und der demographische Wandel die Meller Feuer­wehren bisher noch nicht in besorgniserregendem Umfang erreicht hat.

Für die unverzichtbare Einsatzbereitschaft „rund um die Uhr“ ist jedes Feuerwehrmitglied wichtig. Denn nur durch eine Mehrfachbesetzung aller taktischen Funktionen kann im Einsatzfall sichergestellt werden, zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzfähig zu sein. Der gesellschaftliche Wandel hat im letzten Jahrzehnt, zumindest gefühlt, noch einmal deut­lich an Fahrt aufgenommen. Deshalb reicht die 1,5fache Bildung von Einsatzkräftere­serven, wie sie aktuell noch immer die niedersächsische Verordnung über die Mindest­stärke vorgibt, erfahrungsgemäß nicht mehr aus. Denn von Arbeitnehmern und von Selbstständigen wird immer mehr Flexibilität gefordert. War es vor Jahren noch die Regel, das der Wohnort und der Arbeitsort dicht beieinander lagen, so ist das heutzutage leider eher die Ausnahme. Diese Tatsache muss sich auch in der Reservebildung der Einsatzkräfte in der Freiwilligen Feuerwehr niederschlagen. Für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Melle besteht derzeit in dieser Angelegenheit kein Grund zur Sorge. Trotz des heutigen Zeitgeistes der Individualisten und der immer stärker ausgeprägten Ellen­bogengesellschaft engagieren sich in der Stadt Melle immer noch Bürgerinnen und Bürger, um als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr anderen in der Not und ohne Ansehen der Person jederzeit zu helfen. Hierfür können wir alle froh und dankbar sein.

Jugendfeuerwehr

Die Jugendfeuerwehr der Stadt Melle besteht aktuell aus den Jugendfeuerwehren Buer, Gesmold, Melle-Mitte, Neuenkirchen, Wellingholzhausen und Elsetal (Jugendfeuerwehr der Ortsfeuerwehren Bruchmühlen, Groß-Aschen, Hoyel und Riemsloh).

Insgesamt 156 Mitgliedern, davon 30 Mädchen, also durchschnittlich 26 Mitgliedern pro Jugendfeuerwehr, engagieren sich in den sechs Meller Jugendfeuerwehren. Damit befindet sich der Personalstand unserer „Nachwuchsorganisation“ erfreulicherweise auf einem historischen Höchststand. Das Durchschnittsalter der Jugendfeuerwehrmitglieder im Altersbereich von 10 bis 18 Jahren beträgt zum Ende des Berichtsjahres 13,2 Jahre. Betreut und ausgebildet werden die Jugendfeuerwehrmitglieder durch 37 aktive Einsatz­kräfte.

Die Jugendbetreuer nehmen diese zeit- und ausbildungsintensive Zusatzaufgabe neben ihrer Tätigkeit in den Einsatzabteilungen wahr. Die Statistik weist einen zusätzlichen Zeitaufwand von 3.376 Stunden aus, der von den Jugendbetreuern im Jahre 2008 geleistet wurde. Es gilt deshalb ein ausdrückliches Dankeschön all diesen Kameradinnen und Kameraden für ihr großes Engagement.

Ein näherer Blick auf die Mitgliederstatistik der aktiven Einsatzkräfte zeigt ebenfalls Interessantes: Mehr als jedes vierte Mitglied der heute aktiven Einsatzkräfte unserer Freiwilligen Feuerwehr hat seinen Feuerwehrdienst in der Jugendfeuerwehr begonnen. Sieben der 32 Ortsbrandmeister und stellvertretenden Ortsbrandmeister entstammen dabei der Jugendfeuerwehr. Diese Zahlen belegen den hohen Stellenwert, den die Arbeit der Jugendfeuerwehr bei der Nachwuchsgewinnung für die aktiven Einsatzabteilungen bedeutet.

Leistungsspange erfolgreich abgelegt

Zahlreiches Üben, schlechtes Wetter und lange Wege - all dies konnte acht Jungen und ein Mädchen aus den Jugendfeuerwehren Melle-Mitte und Neuenkirchen nicht davon abhalten, sich für die Leistungsspangenabnahme intensiv vorzubereiten. Mit Erfolg, wie sich im September bei der Abnahme in Papenburg zeigte.

Die erfolgreiche Gruppe besteht aus (v.l.n.r.): Manuel Paland, Timo Radke, Hendrick Aller­dissen, Max Schallau, Holger Bekkötter, Thomas Babucke, Sarah Jäger, Dominik Werner und Bastian Horst.

Werkfeuerwehren

Zwei nebenberufliche Werkfeuerwehren ergänzen das auf dem Prinzip der Ehrenamt­lichkeit aufgebaute Brandschutzkonzept in der Stadt Melle. Die beiden Westerhausener Unternehmen Westland Gummiwerke und Assmann Büromöbel unterhalten gemeinsam eine Werkfeuerwehr. Von der Firma Heinrich Schomäcker in Altenmelle wird ebenfalls eine Werkfeuerwehr vorgehalten. Über Jahre war die Anzahl der Werkfeuerwehrmit­glieder nahezu konstant bei 38 Mitgliedern. Es ist sehr erfreulich, dass im Berichtsjahr die Anzahl der Einsatzkräfte in den beiden Werkfeuerwehren auf mittlerweile 43 Mit­glieder erhöht werden konnte. Hoffen wir, dass sich diese Mitgliederzahl in den kommenden Jahren auf diesem höheren Niveau festigen wird.

Einsatzgeschehen

Blickt man im Vergleich zum Berichtsjahr 2007 auf das Einsatzgeschehen im Jahre 2008, so ist man schnell verleitet, dieses mit Begriffen, wie „durchschnittlich“, oder „undramatisch“ zu umschreiben. Aus der Sicht einer Feuerwehreinsatzkraft ist das durchaus nachvollziehbar. Allgemein gesprochen ist es aber deutlich zu kurz gegriffen. Wir sollten uns immer wieder bewusst machen, dass hinter dem Einsatz der Feuerwehr (fast) immer ein Unglücksfall steht. Schäden an Sachwerten oder sogar die Verletzungen von Menschen und Tieren bis hin zu tödlichen Unglücksfällen bedeuten für die Betroffe­nen schlagartig teils radikale Eingriffe in ihre persönliche Existenz. Wenn auch der schwere Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person für die Einsatzkräfte der Feuer­wehr rückblickend nach einem Jahr nur noch eine Einsatznummer in der Statistik ist, so ist dieses Ereignis für die Person selbst und den Angehörigen ein Ereignis, welches ihr gesamtes Leben und das Leben ihrer Familie auf den Kopf stellt. Deshalb sollten wir zurückhaltend sein, die eingangs genannten Begriffe zur Umschreibung des diesjährigen Einsatzgeschehens zu verwenden. Die absolute Anzahl der Einsätze hat nur wenig Aus­sagekraft.

Es bleibt festzuhalten, dass es im Berichtsjahr 2008 weniger Einsätze zu verzeichnen gab, als in den beiden Vorjahren. Vom Einsatzspektrum war aber auch im Jahre 2008 wieder alles dabei: Sei es der Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens, der Ver­kehrsunfall mit eingeklemmten und sogar getöteten Menschen, die Kuh in Notlage in einem Güllebehälter oder ausgetretenes Quecksilber nach einem Einbruch in einer Schule oder die „Jagd“ nach einem in der Innenstadt verirrten Reh.

Und auch die Bereitstellung von Brandsicherheitswachen und die Organisation sowie Mitwirkung bei Veranstaltungen in den Meller Stadtteilen gehörte wieder einmal zur Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr. In bekannter und bewährter Weise tragen die 16 Ortsfeuerwehren damit zum Erhalt der örtlichen Gemeinschaft in den Meller Stadtteilen bei.

Einsätze
(ohne WerkFw)

2006

2007

2008

Brandeinsätze

164

225

179

Techn. Hilfeleistung

237

314

235

Blinde Alarme / BMA

44

12

29

Sonstiges

62

38

17

Σ

497

589

460

Brände
(ohne WerkFw)

2006

2007

2008

Entstehungsbrände

41

64

48

Kleinbrände

39

32

32

Mittelbrände

11

18

18

Großbrände

5

6

5

Σ

96

120

103

Verkehrsunfall

Ein schwerer Verkehrsunfall zwischen zwei PKW mit vier beteiligten Personen ereignete sich auf der Riemsloher Straße in Melle-Mitte. Die PKW kollidierten bei dem Unfall frontal miteinander. Dabei verletzten sich die Fahrerin sowie der Fahrer der beiden PKW schwer. Der Beifahrer sowie ein Passagier auf dem Rücksitz des an dem Unfall beteiligten Kleinwagens wurden in dem Fahrzeug eingeklemmt. Der Beifahrer erlitt durch den Unfall tödliche Verletzungen. Einsatz­kräfte der Feuerwehr setzten hydraulisches Rettungsgerät ein, um die beiden Personen aus dem Fahrzeug zu befreien.

 

Wohnhausbrand

Ein Wohnhaus an der Haller Straße im Neuen­kirchener Ortsteil Holterdorf brannte in den späten Abendstunden. In einem Raum im Dach­geschoss des Gebäudes war der Brand ausgebrochen und hatte sich in kurzer Zeit über das gesamte Dach ausbreitet. Die Bewohner, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs in dem Gebäude aufhielten, konnten sich noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr selbst in Sicherheit bringen. Zwei Frauen und ein Mann wurden mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus transportiert. Die eingesetzten Einsatzkräfte führten eine umfassende Brandbe­kämpfung durch. Dabei gestaltete sich die Wasserversorgung schwierig. Zu Beginn der Brandbekämpfung musste das Löschwasser über Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr zur Einsatzstelle transportiert werden. Parallel dazu bauten weitere Kräfte eine Wasserförderleitung von einem circa 800 m entfernt gelegenen Teich zur Einsatzstelle auf.

 

Gefahrguteinsatz

Nachdem unbekannte Täter in die Grund- und Hauptschule Gesmold eingebrochen waren, entwendeten sie offensichtlich das Aufbewah­rungsgefäß mit Quecksilber (Hg). Eine unbekannte Menge Quecksilber wurde dabei auf dem PVC-Boden im Raum verschüttet. Die zur Hilfe gerufenen Einsatzkräfte der Feuer­wehr nahmen Kontakt mit TUIS sowie mit dem Fachberater Chemie der BF Osnabrück auf, um geeignete Einsatzmaßnahmen abzustimmen. In Absprache mit dem Leiter des Gesundheits­amtes entschied die Einsatzleitung, dass Queck­silber noch am gleichen Tage möglichst weit­gehend zu beseitigen. Die Einsatzkräfte sowie der Leiter des Gesundheitsamtes gingen dann unter Einsatz von Atemschutzgeräten vor, um mit Spezialgerät die im Raum verteilten Quecksilber­kügelchen zusammen zu sammeln. Mit Mercuri­sorb wurde das gesammelte Quecksilber gebun­den. Die weiteren Reinigungsarbeiten erfolgten durch eine Fachentsorgungsfirma.

 

Hilfeleistungen zur Tierrettung

Im Abzweig vom Nordring auf die Markendorfer Straße war in Markendorf ein LKW-Anhänger mit insgesamt 92 Mastschweinen, verladen auf drei Ebenen, umgekippt. Der Anhänger musste dar­aufhin von den Einsatzkräften der Feuerwehr sowie von mehreren Tierärzten und Helfern "Schwein für Schwein" entladen werden. Zu diesem Zweck wurde unter anderem mit Steck­leitern ein Laufgitter zwischen dem verunfallten Fahrzeug und einem Ersatzfahrzeug gebildet und die Schweine auf das Ersatzfahrzeug getrie­ben. Drei Schweine waren bereits auf dem Anhänger verendet, 15 weitere Tiere mussten vom Kreisveterinärarzt noch vor Ort getötet werden.

 

Die Polizei forderte an einem Sonntagmittag die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Melle-Mitte zur Unterstützung an, da sich ein Rehbock im Garten eines Wohnhauses an der von-Behring-Straße aufhielt. Der Rehbock sollte eingefangen werden. Mehrere Versuche das Tier einzufangen, unter anderem unter Einsatz eines Tornetzes, schlugen jedoch fehl. Nachdem das Tier nach circa anderthalb Stunden flüchten konnte und anschließend nicht mehr auffindbar war, wurde der Einsatz abgebrochen.

Unfallstatistik

Sehr erfreulich ist die deutlich verringerte Anzahl der Unfälle im zurückliegenden Jahr. Insgesamt kam es nur zu 2 Unfällen bei den aktiven Einsatzkräften und 3 Unfällen bei den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr. Dabei war keiner der Unfälle schwerwiegend und kein Unfall stand im Zusammenhang mit einem Feuerwehreinsatz.

Altersabteilung

Die Altersabteilung des Feuerwehrverbandes besteht zum 31.12.2008 aus 236 Mitglie­dern. Nachdem sich die Kameraden Herbert Kunze und Friedrich Niekamp als langjäh­riges Koordinationsteam zurückgezogen haben, konnte mit den Kameraden Heinz Menke und Kurt Schulke erfreulicherweise reibungslos ein neues Team in deren Fuß­stapfen treten. In jedem Jahr ist die Altersabteilung bemüht, für die Feuerwehrsenioren ein interessantes Programmangebot auf die Beine stellen. Eine Tagesfahrt und die Adventfeier haben sich dabei inzwischen als feste Säulen im jährlichen Veranstaltungs­kalender etabliert. Die jedes Jahr konstant hohen Teilnehmerzahlen belegen eindrucks­voll die regen Aktivitäten der Feuerwehrsenioren.

Ausbildung

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, sobald man aufhört, treibt man zurück“(Benjamin Britten, englischer Komponist *1913, †1976) Auch für die Ausbildung aller Mitglieder bei der Freiwilligen Feuerwehr gilt dieser Aus­spruch uneingeschränkt. Deshalb ist die laufende Aus- und Fortbildung aller freiwilligen Einsatzkräfte in den Meller Feuerwehren auf einem hohen Niveau sicherzustellen – und das jedes Jahr aufs Neue.

Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr am Stand­ort der Ortsfeuerwehr Altenmelle die Trupp­mannausbildung Teil 1 im Auftrag des Land­kreises Osnabrück durchgeführt. Im Rahmen von zwei Lehrgängen im Mai und im Oktober absol­vierten 29 Feuerwehrmänner und vier Feuerwehrfrauen mit Erfolg die Abschluss­prüfung des feuerwehrspezifischen Teils dieser ersten Ausbildungsstufe in ihrer Feuerwehrlauf­bahn. In einer theoretischen Prüfung wurden Fragen, unter anderem aus den Gebieten der Feuerwehrtechnik, der Chemie und der Physik, von den Feuerwehrschülern beantwortet. In der praktischen Prüfung stellten die angehenden Feuerwehrfrauen und -männer unter Beweis, dass sie auch das Handwerk Feuerwehr, also den Umgang mit den zur Brandbekämpfung erforderlichen technischen Geräten, beherr­schen. Im Anschluss an den Truppmannlehrgang Teil 1 folgt eine zweijährige, 80stündige Aus­bildung der Feuerwehrmitglieder in ihren jeweili­gen Ortsfeuerwehren. Diese ‚Truppmannaus­bildung Teil 2’ wird durch eine weitere schriftliche Prüfung abgeschlossen. In der Zwischenzeit kann, frühestens 6 Monate nach erfolgreicher Teilnahme am Truppmann Teil 1 – Lehrgang, der Sprechfunkerlehrgang und anschließend nach Vollendung des 18. Lebensjahres sowie nach erfolgreicher Teilnahme am Sprechfunker­lehrgang der Atemschutzgeräteträgerlehrgang absolviert werden.

Der Truppmann 1 – Lehrgang sowie die 80stündige Truppmann 2 .- Ausbildung legen bekanntlich den Grundstein für die ehrenamtliche Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr. Zusätzlich ist jedes Jahr eine 40stündige Standortausbildung von jeder Einsatzkraft zu absolvieren, um die Fähigkeiten und Kenntnisse auf dem aktuellen Stand zu halten.

Ein weiterer Schwerpunkt der Feuerwehrausbildung liegt bei den Lehrgängen, die einer­seits durch den Landkreis Osnabrück an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Georgs­marienhütte und andererseits durch die niedersächsischen Landesfeuerwehrschulen an den Standorten in Loy und Celle angeboten werden.

Im Berichtsjahr haben wieder einmal viele Einsatzkräfte auf Lehrgängen und anderen Fort- und Ausbildungsveranstaltungen ihr Wissen rund um die Feuerwehrtechnik und Feuerwehrtaktik gefestigt und ausgebaut.

An den „klassischen“ technischen Lehrgänge, also dem Atemschutzgeräteträger-, Maschinisten- und Sprechfunkerlehrgang konnten im Berichtsjahr 50 Einsatzkräfte teil­nehmen. Die Zuteilungsquote für diese Lehrgänge lag damit bei rund 70%. An weiteren Fortbildungsveranstaltungen der Kreisfeuerwehr nahmen im Berichtsjahr 27 Einsatz­kräfte teil.

Die für den Atemschutzeinsatz einschlägige Dienstvorschrift der Feuerwehr (FwDV 7) legt fest, dass jeder Atemschutzgeräteträger im Abstand von 12 Monaten an einer Atem­schutzbelastungsübung in einer hierfür zugelassenen Übungsstrecke teilnehmen muss. Von Atemschutzgeräteträgern der Meller Feuerwehren sind im Berichtsjahr entspre­chend 204 solcher Belastungsübungen absolviert worden.

Die Ausbildung der Truppführer sowie die weitere Führungsausbildung, beispielsweise zum Gruppenführer, obliegt den niedersächsischen Landesfeuerwehrschulen.

Beim Truppführerlehrgang konnten erfreulicherweise von den 23 beantragten Lehr­gangsplätzen 20 durch Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Melle belegt werden. Bei den weiteren Führungslehrgängen lag die Zuteilungsquote bei gut 75%.

Unter der Überschrift „Der Feuerwehr gehen die Fahrer aus“ konnte im zurückliegenden Jahr in den Medien verfolgt werden, wie Feuerwehren landauf landab über Probleme berichteten, die sich aus dem im Jahre 1999 geänderten Führerscheinrecht ergeben. Der Feuerwehrverband Melle e. V. ist an dieser Stelle froh, zusammen mit der Politik und der Verwaltung rechtzeitig gehandelt zu haben. Seit dem Jahre 2003 wurden in gemein­samer Abstimmung mehrere Führerschein-Lehrgänge initiiert. Seitdem erlangten insge­samt 63 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Melle den Führerschein der Klasse C. Diese Führerscheinklasse befähigt das Feuerwehrmitglied, alle bei der Freiwilligen Feuerwehr Melle verwendeten Einsatzfahrzeuge zu fahren. Auch im Berichtszeitraum legten wieder einmal zwei Teilnehmer die Prüfung zur Erweiterung ihrer Fahrerlaubnis­klasse auf die Klasse C erfolgreich ab.

Den Einsatzkräften, die im Berichtsjahr an den vielfältigen Aus- und Fortbildungen teilge­nommen haben, sei an dieser Stelle für ihr Engagement gedankt. Die Zeit und Kraft, die von jedem Einzelnen in die Erweiterung seiner feuerwehrtechnischen- und feuerwehr­taktischen Kenntnisse investiert wurde, kommt allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Melle zugute. Ein besonderer Dank gilt aber auch den Ausbildern auf Orts-, Stadt- und Kreisebene. Ohne engagierte ehrenamtliche Ausbilder wäre eine Aus- und Fortbildung der Einsatzkräfte auf dem derzeitigen hohen Niveau überhaupt nicht denkbar - und nebenbei gesagt auch gar nicht bezahlbar.

Einsatzmittel

Effektive Feuerwehrarbeit kann nur geleistet werden, wenn neben engagierten Männern und Frauen auch geeignete technische Ausrüstung bereitsteht. Die Freiwillige Feuerwehr Melle verfügt zur Zeit über Fahrzeuge und Geräte, die den Erfordernissen einer moder­nen, wirksamen Schadensabwehr genügen. Wichtig ist deshalb, diese Situation auch in der Zukunft zu erhalten und eine Überalterung und damit einen Investitionsstau dauer­haft zu verhindern. Deshalb ist es unerlässlich, jedes Jahr kontinuierlich in den Ersatz der Fahrzeuge und Geräte zu investieren.

Des weiteren muss laufend überprüft werden, ob die verwendete Ausrüstung noch dem Stand der Technik entspricht oder ob die Ausrüstung angepasst oder auch ergänzt werden muss. Im Jahre 2008 ist beispielsweise die Ergänzung der Ausrüstung für den Sicherheitstrupp im Atemschutzeinsatz auf den Weg gebracht worden. Hier hat sich in den zurückliegenden Jahren gezeigt, dass die anerkannten Regeln der Technik mittler­weile Ausrüstungsgegenstände für einen Sicherheitstrupp empfehlen, die in dieser Form noch nicht in allen Ortsfeuerwehren einheitlich vorgehalten werden. Eine Arbeitsgruppe hat sich deshalb damit befasst, ein Ausrüstungskonzept zu erarbeiten. Dieses Konzept konnte noch im Jahre 2008 im Stadtkommando weitestgehend verabschiedet werden, so dass aktuell die Beschaffung der zusätzlichen Gerätschaft durchgeführt wird.

Planmäßig wurde im Berichtsjahr der Ersatz des 29 Jahre alten Tanklöschfahrzeugs TLF 8 W der Ortsfeuerwehr Wellingholzhausen auf den Weg gebracht. Ein modernes TLF 16/24 Tr. ist zwischenzeitlich bestellt und soll am 26. April 2009 offiziell in Dienst gestellt werden.

Zum 31.12.2008 verfügt die Freiwillige Feuerwehr Melle über 45 Einsatzfahrzeuge. Der Bestand setzt sich wie folgt zusammen:

1 Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF)
5 Tragkraftspritzenfahrzeuge
mit Löschwasserbehälter (TSF-W)
9 Löschgruppenfahrzeuge (LF 8 bzw. LF 10)
1 Löschgruppenfahrzeug mit Löschwassertank (LF 16/12)
6 Tanklöschfahrzeuge (TLF 16/24 Tr.)
1 Tanklöschfahrzeug (TLF 8 W)
2 Tanklöschfahrzeuge (TLF 8/18)
1 Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25)
1 Drehleiter (DLK 23/12)
1 Rüstwagen (RW 2)
1 Trockenlöschfahrzeug (TroLF 250)
14 Einsatzleitwagen (ELW) / Mannschafts- transportfahrzeuge (MTF)
1 LKW (Küchenwagen)
1 PKW (VRW)

Nicht mit aufgeführt sind die Fahrzeuge der beiden Werkfeuerwehren sowie die von der Kreisfeuerwehr Osnabrück bei einigen Ortsfeuerwehren in der Stadt Melle stationierten Spezialfahrzeuge.

Das bereits im Jahre 2007 erarbeitete Fahrzeugkonzept für die Meller Stützpunktfeuer­wehren und Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung konnte im Jahre 2008 um das Fahr­zeugkonzept der Schwerpunktfeuerwehr (Melle-Mitte) ergänzt und damit komplettiert werden. In der Perspektive baut dieses Konzept darauf auf, den Fahrzeugbestand in Melle-Mitte um drei Fahrzeuge sowie um einen Anhänger zu reduzieren, ohne den einsatztaktischen Wert der Schwerpunktfeuerwehr zu verringern. Dieses wird erreicht, indem das Trockenlöschfahrzeug, der Küchenwagen sowie das Tanklöschfahrzeug TLF 8/18 außer Dienst gestellt und durch einen Gerätewagen (GW) ersetzt wird. Die 250 kg Löschpulver des Trockenlöschfahrzeugs werden durch Umbaumaßnahmen am vorhan­denen LF 16/12 auf dieses Fahrzeug verlagert. Des weiteren ist geplant, altersbedingt den Einsatzleitwagen sowie das Mannschaftstransportfahrzeug der Ortsfeuerwehr Melle-Mitte kurzfristig zu ersetzen.

Zum Stichtag 31.12.2008 verfügt die Freiwillige Feuerwehr Melle über insgesamt 98 Pressluftatmer. Planmäßig konnte im Berichtsjahr der Ersatz der altersbedingt abgän­gigen Atemschutzgeräte vom Typ PA80 begonnen worden. Bei diesem Gerätetyp wurde bereits vor geraumer Zeit herstellerseitig die Ersatzteilversorgung eingestellt, so dass in den kommenden Jahren sukzessiv eine Ersatzbeschaffung von insgesamt 21 Geräten durchzuführen ist. Im Berichtsjahr sind planmäßig vier dieser Pressluftatmer durch neue Geräte ersetzt worden.

Das Thema Sprech- und Datenfunk wird insbesondere mit Blick auf die kommende Digitalfunktechnik bei allen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) seit mehreren Jahren aufmerksam beobachtet. Es zeichnet sich ab, dass dieses Thema auf die Freiwillige Feuerwehr Melle konkret ab dem Jahre 2010 zukommt. Was bedeutet das? Derzeit beginnt die Funknetzplanung und die Suche nach geeigneten Standorten für die Sendeanlagen im Bereich des Landkreises Osnabrück. Wenn das neue Digitalfunknetz errichtet ist, können die neuen digitalen Funkgeräte sukzessiv beschafft werden. Dieses obliegt den jeweiligen Trägern der Organisationen, also in diesem Fall der Stadt Melle. Betroffen sind hiervon bei der Freiwilligen Feuerwehr Melle aktuell 50 Fahrzeugfunkgeräte im so genannten 4m-Band. Es soll nach derzeitigem Kenntnisstand über einen längeren Zeitraum einen Parallelbetrieb des bisherigen Analogfunks und des neuen Digitalfunks erfolgen. Damit wird erreicht, dass nicht alle Geräte der beteiligten BOS auf einen Schlag ausgetauscht werden müssen.

Trotzdem ist natürlich aus einsatztaktischer Sicht fraglich, ob es wirklich sinnvoll ist, innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Melle über eine längere Zeit mit technisch völlig unterschiedlichen Gerätetechniken zu arbeiten, die untereinander nicht kompatibel sind.

Was den sogenannten Zweimeterband-Einsatzstellenfunk angeht, besteht aktuell kein Handlungsbedarf. Die hier verwendeten Funkgeräte sind von dieser Umstellung (zur Zeit) nicht betroffen. Die Freiwillige Feuerwehr Melle verfügt über insgesamt 136 Hand­sprechfunkgeräte des 2m-Bandes. Derzeit ist davon auszugehen, dass einerseits die hier verwendeten Funkfrequenzen und andererseits auch die Gerätetechnik noch über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen wird, wobei letzteres in Händen der Industrie liegt.

Anders sieht es bei der Alarmierungs­technik aus. Das System der Freiwilligen Feuerwehr baut maßgeblich darauf auf, jederzeit die innerhalb des Einsatzge­bietes verfügbaren Einsatzkräfte umge­hend und sicher alarmieren zu können. Bisher hat sich hier die Kombination aus Funkmeldeempfängern und Sirenen bestens bewährt.

Aktuell stellen 239 Funkmeldeempfänger und 32 Sirenen bei der Freiwilligen Feuerwehr Melle die Alarmierung der Einsatzkräfte sicher. Im Zuge der Einführung des Digitalfunks steht aber auch hier eine Änderung der Gerätetechnik vor der Tür. Wie zukünftig alarmiert wird und wie lange die bis­herige „alte“ Technik weiter verwendet werden kann, ist derzeit noch nicht sicher abschätzbar. Es wird aber auch an dieser Stelle derzeit von einer Über­gangsfrist ausgegangen, in der die bis­herige Gerätetechnik weiter verwendet werden kann.

Neubau Feuerwehrhaus Altenmelle




In unmittelbarer Nachbarschaft zum Feuerwehr­haus der Ortsfeuerwehr Altenmelle befindet sich ein Industriebetrieb. Dessen umfangreiche Produktionserweiterung machte es erforderlich, für das Altenmeller Feuerwehrhaus einen neuen Standort zu suchen. Nachdem die baurecht­lichen und planerischen Arbeiten bis Mitte des Berichtsjahres abgeschlossen wurden, be­gannen im zweiten Halbjahr die Baumaß­nahmen. Noch im Dezember 2008 konnte das Richtfest begangen werden. Der Fertigstellung des Gebäudes und dem Einzug im Jahre 2009 dürfte deshalb nichts entgegenstehen.

Notfallseelsorge

Im Gebiet der Stadt Melle sind derzeit 8 (6 evangelisch, 2 katholisch) Notfallseelsorger tätig. Insgesamt 22 Mal mussten die Notfallseelsorger dabei in Melle zum Einsatz kommen. Im Jahre 1998 wurde die Notfallseelsorge im Bereich Melle-Wittlage ins Leben gerufen, so dass 2008 das 10jährige Bestehen gefeiert werden konnte. Hierzu fand unter anderem ein Jubiläumsgottesdienst statt.

Brandschutzerziehung

Das Team der Brandschutzerzieher besteht derzeit aus 10 Mitgliedern, wovon bereits sechs Mitglieder das Grundseminar des Landesfeuerwehrverbandes absolvieren konn­ten. Im zurückliegenden Jahr wurden Schulungen u. a. in mehreren Kindergärten und Grundschulen sowie in der Heilpädagogischen Hilfe am Standort Melle durchgeführt. Weitere Kameraden, die in der Brandschutzerziehung mitwirken möchten, sind stets will­kommen.

Stab Technische Einsatzleitung der Kreisfeuerwehr Osnabrück

Der Kreisbrandmeister hat im Berichtsjahr auf der Grundlage der „Dienstanweisung Leitung Bevölkerungsschutz“ des Landkreises Osnabrück eine Technische Einsatz­leitung (TEL) installiert, die im Rahmen der Gefahrenabwehr - soweit einsatztaktisch erforderlich - bei außergewöhnlichen Ereignissen, Katastrophen, Krisenfällen sowie im Spannungs- bzw. Verteidigungsfall tätig wird. Die Leitung dieser Technischen Einsatz­leitung wird dabei grundsätzlich von der Feuerwehr übernommen. Um diesen Stab-TEL operativ mit Leben zu füllen, erfolgte im Berichtsjahr die personelle Besetzung der Führungseinheit mit 22 Feuerwehrführungskräften aus den Feuerwehren des Land­kreises Osnabrück. Aus der Freiwilligen Feuerwehr Melle gehören 6 Einsatzkräfte dieser neuen Führungseinheit an. In den Jahren 2009 und 2010 soll nun die Ausstattung des Stabes weiter aufgebaut werden. Des weiteren ist eine laufende Ausbildung der Stabs­mitglieder sicherzustellen. Die Stabsdienstordnung, welche für den StabTEL den Ordnungsrahmen bildet, kann bei Interesse auf der Homepage der Kreisfeuerwehr Osnabrück im Downloadbereich eingesehen werden.

Ehrungen

Am 13. September richtete die Orts- feuerwehr Neuenkirchen den 80. Ver­bandstag des Feuerwehrverbandes Melle e.V. im Rahmen ihres 125. jähri­gen Jubiläums aus. Wie auch in den zurückliegenden Jahren, konnten an diesem Tag verdiente Einsatzkräfte der Feuerwehr Auszeichnungen und Ehrun­gen entgegennehmen.

Ortsbrandmeister Nicolaus Nowak, Ortsfeuerwehr Melle-Mitte und Beisitzer im Vorstand des Feuerwehrverband Melle e.V., sowie Manfred Rauer, langjähriger Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Buer und Ausbildungsleiter der Freiwilligen Feuerwehr Melle, erhielten aus den Händen vom Vizepräsidenten des niedersächsischen Landesfeuerwehrverban­des, Regierungsbrandmeister Karl-Heinz Schwarz, für ihre besonderen Leistungen im Feuerlöschwesen das silberne Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes.

Die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Silber konnte der langjährig als stell­vertretender Ortsbrandmeister in der Ortsfeuerwehr Wellingholzhausen aktive Brand­meister Karl-Heinz Falke entgegennehmen.

Für den langjährigen aktiven Dienst in der Feuerwehr verlieh Kreisrat Dr. Winfried Wilkens vom Landkreis Osnabrück das „Niedersächsische Feuerwehr-Ehrenzeichen“ an Andreas Thöle (Bakum), Andreas Bäunker (Bruchmühlen), Bernard Oberwestberg (Gesmold), Torsten Jödemann (Neuenkirchen), Uwe Sell (Neuenkirchen), Frank Jäger (Oldendorf), Ralf Knappmeier (Oldendorf), Frank Buermann (Tittingdorf) und Jürgen Wächter (Tittingdorf) für ihre 25jährige Dienstzeit und an Bernd Greger (Altenmelle), Heinz Rieke (Hoyel) und an Helmut Rauer (Markendorf). für ihre 40jährige Dienstzeit.

Den Ehrenteller des Feuerwehrverbandes Melle übergab Verbandsvorsitzender Karl-Heinz Meyer an Sören Maßmann (Stadtjugendfeuerwehrwart von 1999 bis 2005 und stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart von 1996 bis 1999 und 2005 bis 2008), an Heinz Siefker (stellvertretender Werkbrandmeister Westland/Assmann von 1992 bis 2008), an Hermann Niermeier (Werkbrandmeister Westland/Assmann von 1993 bis 2008) sowie an die aus ihrer Funktion ausgeschiedenen früheren Feuerwehrführungs­kräfte Karl-Heinz Falke und Manfred Rauer.

Bereits im Frühjahr erhielten mehrere altgediente Feuerwehrmitglieder die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes für ihre langjährige Mitgliedschaft. Ein Kamerad erhielt für seine 25jährige Mitgliedschaft, fünf Kameraden für ihre 40jährige Mitgliedschaft und 12 Kameraden für ihre 50jährige Mitgliedschaft die Ehrennadel des Landesfeuerwehr­verbandes Niedersachsen. Für ihre 60jährige Mitgliedschaft konnten drei Kameraden ausgezeichnet werden. Der Kamerad Wilhelm Preckwinckel aus Niederholsten erhielt sogar für seine 70 jährige Mitgliedschaft die Ehrennadel des Landesfeuerwehrver­bandes.

Partner der Feuerwehr Melle

Auf Vorschlag der Ortsfeuerwehren Oldendorf und Gesmold konnte im Berichtsjahr die Auszeichnung „Partner der Feuerwehr Melle“ an zwei Meller Firmen verliehen werden. Die Firma Blum GmbH aus Oldendorf sowie die Firma Spieß Kunststoffe GmbH aus Gesmold nahmen aus den Händen des Bürgermeisters Dr. André Berghegger diese Auszeichnung entgegen. Mit der Auszeichnung soll ein Zeichen gesetzt werden, um das außergewöhnliche Engagement Meller Betriebe zur Unter­stützung der Freiwilligen Feuerwehr zu würdigen.

Ohne Alternative – Feuerwehr

(Jahresmotto 2009 des LFV Niedersachsen)

Warum tut ihr euch das an? Manchmal stellen Außenstehende den Mitgliedern der Frei­willigen Feuerwehr diese Frage. Sei es, wenn es um die (leider) immer mehr werdenden Verwaltungsaufgaben in der Feuerwehr geht oder sei es, wenn es um die immer zeit­intensivere Ausbildung und die manchmal sehr belastenden Einsätze geht. Warum tut ihr euch das an?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht einfach. Ist es der Umgang mit der Technik, die den Einen begeistert? Oder ist es das gute Gefühl, anderen in einer Notsituation Hilfe leisten zu können? Vielleicht ist es auch das „Gemeinschaft erleben“, was mit dem vielleicht etwas aus der Mode gekommenen Begriff „Kameradschaft“ gut umschrieben werden kann. Jedes Feuerwehrmitglied findet die Antwort auf diese Frage wohl nur für sich per­sönlich.

Eines ist unbestritten: Die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr ist eine sehr zeit­intensive Tätigkeit. Der Begriff „Hobby“ wird hier absichtlich nicht verwendet. „Hobby“ definiert der Duden als „Steckenpferd, Liebhaberei“. Ist es das?

Eine Liebhaberei, ein Steckenpferd? Der Beitrag eines Wehrführers zu dieser Frage in einem Feuerwehrfachforum im World Wide Web veranschaulicht die Antwort recht zutreffend:

„Wir leisten einen ehrenamtlichen Dienst; das ist kein Hobby. Es kann sein, dass dem Feuerwehrmitglied Ausbildung oder Einsatz gar nicht in seinen persönlichen Tagesablauf oder in seine Wochenplanung passen. Es bedeutet manches mal, die eigenen Bedürfnisse und Planungen hinter die Aufgabe hinten anzustellen. Und es muss auch klar sein, dass die Tätigkeit in der Feuerwehr gefährlich ist - für Körper und Seele. Feuerwehrleute arbeiten teilweise in den Grenzbereichen des mensch­lichen Daseins. Sie sehen und erleben Dinge, die 99% der Normalbürger nie sehen und erleben werden. Sie begeben sich in Situationen, in die kein normaler Mensch kommen möchte.“

Und trotzdem sind alle freiwilligen Feuerwehrmitglieder in der Stadt Melle mit Freude bei der Sache. Sie stellen sich ehrenamtlich und kostenlos in den Dienst der Stadt Melle und damit in den Dienst am Nächsten. Hierfür ist allen Feuerwehrkameradinnen und Feuer­wehrkameraden zu danken. Genauso gebührt ihnen der Dank für ihre stete Einsatzbe­reitschaft.

Ein besonderer Dank gilt aber insbesondere auch den Familien aller Feuerwehrmit­glieder. Seien es die Partnerinnen und Partner der Feuerwehrkameraden oder auch deren Kinder: Jedes Mitglied unserer Feuerwehr kann bestimmt von Situationen berich­ten, wo der Alarm zu einem Einsatz gerade überhaupt nicht in die persönliche Planung passte. Trotzdem bringt die Familie immer wieder von neuem ein großes Maß an Ver­ständnis dafür auf, wenn gemeinsam geplante Aktivitäten wieder einmal ausfallen, da ein Einsatz der Feuerwehr „dazwischen kommt“.

Gleiches gilt für das Verständnis der Arbeitgeber in diesen Situationen. Ehrenamtlicher Dienst in der Feuerwehr ist nur dann möglich, wenn die Arbeitgeber diesen Dienst ihrer Mitarbeiter unterstützen. Auch jeder Arbeitgeber sollte sich vor Augen halten, dass im nächsten Moment er selber oder ein naher Angehöriger auf Grund eines Unglücksfalls auf diese ehrenamtliche Hilfe angewiesen sein kann.

Hoffen wir, dass dieses Verständnis der Familien und der Arbeitgeber auch weiterhin im gleichen Maße bestehen bleibt, damit alle Einsatzkräfte ihr Engagement weiterhin in gewohnter Weise in den Dienst der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt stellen können.

Und auch die Stadt Melle kann mithelfen, den ehrenamtlichen Dienst für die Zukunft sicherzustellen. Denn die erfolgreiche Tätigkeit der Feuerwehreinsatzkräfte ist nur dann möglich, wenn neben dem persönlichen Engagement auch eine Ausrüstung mit Fahr­zeugen und Geräten vorhanden ist, die dem jeweiligen Stand der Technik entspricht. Als Träger des Brandschutzes hat die Stadt Melle dieses bis heute stets gewährleistet. Wenn dieses auch weiterhin so bleibt und wenn seitens der Verwaltung und Politik das Ehrenamt Feuerwehr auch weiterhin in der bewährten Form unterstützt wird, dann müssen wir uns um den Fortbestand der auf Freiwilligkeit basierenden Hilfe bei Bränden und Unglücksfällen auch in der Zukunft keine Sorge machen.

Melle, 27. Februar 2009

Karl - Heinz Meyer
(Stadtbrandmeister u. Verbandsvorsitzender)



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