28.08.2010

„Cathleen“ zog Dauereinsatz nach sich

MELLE. Es hörte und hörte nicht auf, stark zu regnen: Das Unwettertief "Cathleen" hat Ende August die Freiwillige Feuerwehr Melle in Atem gehalten. Im Dauereinsatz von über 30 Stunden bewältigten die Einsatzkräfte aller Ortsfeuerwehren die Schäden, die das Unwetter nach sich zog. Bis zum Sonntagabend waren Einsatzkräfte der Feuerwehr noch an verschiedenen Einsatzstellen im Stadtgebiet im Einsatz.

Das anhaltende Regenwetter forderte bereits ab Donnerstagmittag Feuerwehreinheiten aus dem gesamten Landkreis Osnabrück. Vielerorts ging es darum, große Wassermengen zu bewältigen. Im gesamten Landkreis bestanden verschiedene Einsatzschwerpunkte.

In der Stadt Melle waren ab Donnerstagmittag anfangs vereinzelte, jedoch ab der Nacht von Donnerstag auf Freitag alle 16 Orts- und 2 Werkfeuerwehren an verschiedenen Einsatzstellen im Unwettereinsatz. Tatkräftig unterstützt wurden sie durch die Kräfte des Technischen Hilfswerks Melle sowie des Meller DRK.

Wegen der großen Anzahl der Einsätze und einer Vielzahl an weiteren eingehenden Hilfeersuchen hatte die Osnabrücker Rettungsleitstelle ihr Personal aus der Freischicht alarmiert, um die Leitstelle zu verstärken. Darüber hinaus wurde auch der Einsatzleitwagen der Kreisfeuerwehr Osnabrück zum Kreishaus beordert.

Feuerwehren noch bis zum Samstagmorgen in Bereitschaft

Auch im Verlauf der Nacht zum Freitag entspannte sich die Lage weder im Gebiet des Landkreises Osnabrück, noch im Gebiet der Stadt Melle. Die Feuerwehren aus ganz Melle waren weiter im Dauereinsatz. Die Einsatzleitung der Feuerwehr Melle entschloss sich daher in den Nachtstunden von Donnerstag auf Freitag, in Abstimmung mit der Kreisfeuerwehr das Meller Stadtgebiet eigenständig zu führen. Hierfür wurde am Feuerwehrhaus Atenmelle ein separater Sprechfunkkanal für alle Meller Einsatzkräfte geschaltet. Die zentrale Koordination der Einsatzmaßnahmen in mehreren auf das Gebiet der Stadt Melle aufgeteilten Einsatzabschnitten erfolgte aus der zentralen Einsatzleitung heraus, welche Räumlichkeiten im Feuerwehrhaus Melle-Mitte bezog. In dieser zentralen Einsatzleitung stimmten sich die Kräfte der Feuerwehr, des THW, DRK, der Polizei und anderer Fachbehörden laufend hinsichtlich der erforderlichen Maßnahmen ab. Ebenfalls wurden die Feuerwehrhäuser aller Ortsfeuerwehren besetzt.

Ein Schwerpunkt kristallisierte sich in Gesmold nahe der Else heraus. Hier waren große Flächen vom Wasser überflutet (siehe Foto). Weitere Schwerpunkte lagen in Bruchmühlen, Buer, Melle-Mitte und Oldendorf/Westerhausen. Unzählige Keller standen unter Wasser, Industrieanlagen waren von Überschwemmungen betroffen.

Im Verlauf des Freitags gingen viele weitere Hilfeersuchen in der Rettungsleitstelle, bei der Meller Einsatzleitung sowie bei den Ortsfeuerwehren vor Ort ein, sodass die Einsatzkräfte, die teilweise bereits seit dem Vortag im Einsatz waren, an vielen Stellen weiter helfen mussten.

Zwar hatte sich die Lage an vielen Stellen stabilisiert, jedoch war nicht klar, welche Maßnahmen und Einsätze der Feuerwehr sich bei rückläufigen Pegelständen herauskristallisieren würden. Des weiteren stand fest, dass überörtliche Hilfe, wenn überhaupt, nur mit großer zeitlicher Verzögerung verfügbar sein würde. Deshalb entschied man sich, für die Feuerwehreinsatzkräfte einen Schichtdienst abzustimmen. Im Laufe der Nacht zum Samstag konnte das Personal angesichts der sich weiter entspannenden Lage weiter reduziert werden. Am Samstagmorgen beendete die Feuerwehr Melle nach rund 30 Stunden die zentrale Leitung der Einsatzbearbeitung. Ab 7:30 Uh wurden die weiteren, vereinzelnd noch einlaufenden Einsätze (einige Keller lenzen, Öl auf Gewässer beseitigen) wieder im Verantwortungsbereich der jeweils zuständigen Ortsfeuerwehr eigenständig abgearbeitet und auch wieder von der Rettungsleitstelle Osnabrück zentral disponiert. Diese Einsatzmaßnahmen zogen sich im Gebiet der Stadt Melle noch bis zum Sonntagabend hin.

Die Einsatzstatistik, welche in der Woche nach dem Unwettereinsatz zusammengestellt wurde, ist beeindruckend: Insgesamt wurden an diesem Augustwochenende circa 320 Einsätze an rund 280 Einsatzstellen abgearbeitet. Hierfür kamen im Meller Stadtgebiet insgesamt rund 500 Helfer, davon 413 von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Melle, zum Einsatz. Die geleisteten Einsatzstunden summierten sich dabei auf beachtliche 8.741 Stunden. Das entspricht ungefähr 230 Arbeitswochen und damit rund 5 Arbeitsjahre für einen vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer.

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Melle dankt an dieser Stelle nochmals allen Einsatzkräften, sei es vom THW, vom DRK, von der Polizei oder auch von anderen Organisationen bzw. Fachbehörden für die konstruktive und unkomplizierte Zusammenarbeit. Der Dank gilt natürlich auch den eigenen Einsatzkräften und deren Familien, die an dem Unwetterwochenende nicht wirklich viel von ihrem jeweiligen Lebenspartner gehaben haben. Auch gilt ein großer Dank den Arbeitgebern der Einsatzkräfte, welche ihre Mitarbeiter unkompliziert für den doch ungewöhnlich lang andauernden Einsatz freigestellt haben.



DABEI SEIN IST ALLES

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