Ein Artikel von

Nils Hoyermann
Stellv. Fachwart P/Ö, Schriftführer
08.09.2019
08.09.2019

65 Einsatzkräfte üben auf Sonnenhof den Ernstfall

NEUENKIRCHEN. Ein Gebäudebrand auf einem ländlichen Anwesen in Melle-Suttorf – dieses Szenario bildete die Grundlage für eine länderübergreifende Übung am vergangenen Freitagabend im Stadtteil Neuenkirchen. Beteiligt war neben drei Meller Ortsfeuerwehren auch der Löschzug Langenheide aus der Stadt Werther.


In mehreren Treffen bereiteten die Neuenkirchener Feuerwehrmitglieder Sebastian Kinnius und Marek Vodegel die Übung vor. Unterstützt wurden die beiden Übungsleiter von Nils Hoyermann und Hans-Ulrich Kollmeyer, der den Sonnenhof Kollmeyer mit seinem weitläufigen Gelände als Übungsobjekt zur Verfügung stellte. Mit zwei Nebelmaschinen sorgte Marek Vodegel für eine starke Verqualmung in einer zweigeschossigen Werkstatt, in der laut Übungsdrehbuch ein Brand ausgebrochen war. Daraufhin informierte Sebastian Kinnius die Regionalleitstelle Osnabrück in einem symbolischen Notruf.

Frühzeitig Unterstützung aus NRW angefordert

Anhand des Einsatzstichwortes „Feuer im/am Gebäude“ löste der Disponent kurz nach 18 Uhr Sirenenalarm für die Ortsfeuerwehren Neuenkirchen und Sankt Annen aus. Zusätzlich alarmierte er die Drehleitereinheit der Ortsfeuerwehr Melle-Mitte. Noch auf der Anfahrt zum Übungsobjekt forderte Ortsbrandmeister Mario Seppel den Löschzug Langenheide als weitere Unterstützung an, die sich aus der benachbarten Stadt Werther auf den Weg zur Suttorfer Straße machte. Die Ortsfeuerwehr Neuenkirchen und der Löschzug Langenheide pflegen seit langer Zeit eine enge Zusammenarbeit entlang der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Nachdem die eintreffenden Führungskräfte von der Übungsleitung in die fiktive Lage eingewiesen wurden, stellten sich den Beteiligten zwei größere Herausforderungen: Zum einen die Rettung von vier zunächst vermissten Personen sowie die anschließende Brandbekämpfung auf dem Hof und zum anderen der Aufbau einer Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke von einem mehrere Hundert Meter entfernten Löschwasserteich. Hierbei stellte insbesondere die sogenannte Ordnung des Raumes aufgrund der eingeschränkten Zufahrtsmöglichkeiten eine Kernaufgabe für die Einsatzkräfte dar.

Vier Vermisste gerettet und erstversorgt

Während mehrere Atemschutztrupps insgesamt drei Vermisste in der verrauchten Werkstatt lokalisierten und ins Freie transportierten, rettete die Drehleiterbesatzung eine weitere vermisste Person vom Dach einer benachbarten Halle. Nachdem die vier Personen einer Patientenablage zugeführt wurden, übernahmen dort weitere Einsatzkräfte mit späterer Unterstützung von jungen Passanten, welche die Übung beobachteten, die Erstversorgung. Repräsentiert wurden die vier Vermissten hierbei durch Übungspuppen mit einem Gewicht von jeweils 30 bis 70 Kilogramm.

Nachdem die unabhängige Löschwasserversorgung sichergestellt war, kamen mehrere Strahlrohre sowie das Wenderohr der Drehleiter zur Brandbekämpfung und als Riegelstellung zwischen den fiktiv in Brand geratenen Gebäuden und zu schützenden Hallen zum Einsatz. Aufgrund der nach wie vor geltenden Regeln zum sparsamen Umgang mit Wasser im Landkreis Osnabrück wurde die Übung weitestgehend ohne Wasserverbrauch durchgeführt. Lediglich die Leitung zwischen der Wasserentnahme aus dem Teich und der Einsatzstelle wurde mit Wasser gefüllt, um die Übungsziele zu erreichen. Hierfür wurden beispielsweise die Standorte von Verstärkerpumpen aufgrund des Höhenprofils des Geländes überprüft.

Nach rund einer Stunde war die Übung der insgesamt 65 beteiligten Einsatzkräfte der drei Meller Ortsfeuerwehren und des Wertheraner Löschzuges beendet. Eine erste Nachbesprechung und die anschließende Verpflegung der Feuerwehrmitglieder fanden im Feuerwehrhaus Neuenkirchen statt.

Nils Hoyermann


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