Ein Artikel von

Freiwillige Feuerwehr Melle
Team Öffentlichkeitsarbeit
12.02.2012
12.02.2012

Einsatzkräfte in Altenmelle üben Eisrettung

ALTENMELLE. Die langanhaltenden Minusgrade nutzten Helfer der DLRG Melle, des DRK Melle und der Ortsfeuerwehr Altenmelle an einem Samstag, um das gemeinsame Vorgehen bei einer Eisrettungen zu üben.


Übungsschauplatz war die alte Tonkuhle an der Industriestraße im Altenmeller Ortsteil Gerden. Nachdem mit Hilfe von Motorkettensägen zwei Löcher in die circa 20 cm dicke Eisfläche geschnitten worden waren, begaben sich zwei Taucher der DLRG in das eiskalte Wasser. Die Wassertiefe in der ehemaligen Tonkuhle beträgt stellenweise über zehn Meter.

Anschließend übten die Kameraden der Ortsfeuerwehr Altenmelle mehrere Möglichkeiten, sich dem im Eis Eingebrochenen zu nähern und ihn aus dem Wasser zu retten. Hier kamen neben Steckleitern, Bandschlingen und Leinen auch eine Schleifkorbtrage und ein Spinebord des DRK zum Einsatz. 

Abschließend kann man für die Einsatztaktik der Feuerwehreinsatzkräfte sagen, dass eine Gewichtsverteilung auf eine möglichst große Fläche für die zur Rettung eingesetzten Kameraden immens wichtig ist. Ebenso zeigte sich, dass Schleifkorbtrage und Spinebord aufgrund ihrer großen Kontaktfläche mit dem Eis nur schwer zu ziehen sind. Als wesentlich griffiger erwies sich ein Steckleiterteil, auf dem der Gerettete gelegt und anschließend von den Einsatzkräften wieder ans Ufer gezogen wird. 

Nach knapp 90 Minuten intensivem Ãœbens waren sich alle einig, dass dies ein wirklich aufschlussreicher Ãœbungsdienst war. Man habe diese Art Einsatz glücklicherweise in den letzten Jahren nicht abarbeiten müssen. Aber so habe man jetzt wenigstens eine gewisse Routine, um bei eventuellen Unglücksfällen schnell qualifizierte Hilfe leisten zu können. 

Zum Schluss muss allerdings noch ein Appell an die Bevölkerung gerichtet werden:

Im Normalfall ist jemand, der ins Eis einbricht, nach ungefähr 6 Minuten soweit unterkühlt, dass er nahezu bewegungsunfähig ist. Nach weiteren Minuten im eiskalten Wasser setzt die Bewusstlosigkeit ein. Ein Abdriften unter die Eisfläche bedeutet in der Regel den sicheren Tod.

Deshalb:  

Geben Sie Acht, wenn Sie Eisflächen betreten. Vor allem in Bereichen von Brücken und Wassereinlässen ist das Eis nicht so dick wie auf dem restlichen Gewässer.  

Fließende Gewässer sollten unter keinen Umständen betreten werden.

Geben Sie diese Hinweise bitte auch an Ihre Kinder weiter. Lassen Sie sie nicht unbeaufsichtigt zugefrorene Seen und Teiche betreten, denn die Kinder wissen im Falle eines Falles nicht, wie sie sich verhalten sollen.

Achten Sie auf den Wetterbericht. Wenn Tauwetter einsetzt und es keinen Dauerfrost mehr gibt, sollten Gewässer generell nicht mehr betreten werden.

Bitte helfen Sie mit, dass die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt Melle zu keiner Eisrettung ausrücken müssen!

Mario Birke       

Stefan Klaphecke


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