Ein Artikel von

Freiwillige Feuerwehr Melle
Team Öffentlichkeitsarbeit
23.11.2011
23.11.2011

Länderübergreifende Übung in Neuenkirchen

NEUENKIRCHEN. Als am Samstag, den 19. November 2011, um kurz nach 14 Uhr die Sirenen in Neuenkirchen und Sankt Annen aufheulten, war der Startschuss für eine großangelegte Übung gefallen: Beide Ortsfeuerwehren sowie der Löschzug Langenheide aus der Stadt Werther machten sich umgehend auf den Weg zur Einsatzstelle, der Langen Straße in Neuenkirchen.


Die mit dem Stichwort "Zimmerbrand" alarmierten Einsatzkräfte fanden folgendes Szenario bei ihrem Eintreffen vor: Im Keller und in der Garage des Einfamilienhauses war aus unbekannten Gründen Feuer ausgebrochen. Da die Flammen schnell um sich griffen, waren die Holztreppen des Wohnhauses und der Garage bereits zerstört.

Im Mittelpunkt der Ãœbung stand besonders die Menschenrettung: Im Keller wurden zwei Personen vermisst und in der Garage war eine Person von den Flammen eingeschlossen. Um zielgerichtet vorgehen zu können, wurde die Einsatzstelle rasch in drei Bereiche eingeteilt: 

Die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Neuenkirchen begannen mit der Personensuche und Brandbekämpfung im Keller. Da kein Zugang über die Treppen mehr möglich war, mussten hierfür die Gitterstäbe vor dem Fenster mit einem Trennschleifer entfernt werden. Anschließend ging ein Trupp unter Atemschutz in den Keller vor, um nach den zwei Vermissten zu suchen.

Die Langenheider Einsatzkräfte unterstützen die Vermisstensuche und Brandbekämpfung im Wohnhaus über den Eingangbereich und durch ein seitliches Kellerfenster. Auch hier mussten die Gitterstäbe mithilfe von hydraulischen Rettungsgerät entfernt werden.

Zeitgleich gingen die Einsatzkräfte aus Sankt Annen zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in die Garage vor. Nachdem sich unter Einsatz einer Axt Zugang in das Innere verschafft wurde, konnte die von den Flammen eingeschlossene Person auf dem Dachboden der Garage gefunden und über das Dach gerettet werden.

Kurz nachdem die drei Vermissten gefunden und gerettet waren, gab es einen erneuten Notfall: Ein Atemschutztrupp wurde bei der Erkundung auf dem Dachboden des Anbaus von Flammen eingeschlossen. Um die Kameraden über Steckleitern zu retten, entfernten die Einsatzkräfte Teile der Dacheindeckung.

Nach gut zwei Stunden war die Ãœbung für die Einsatzkräfte beendet. Dieter Bekkötter, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Neuenkirchen und Einsatzleiter, dankte der evangelischen Kirchengemeide, die das leerstehende Einfamilienhaus an der Langen Straße zur Verfügung gestellt hatte. 

Das Gebäude bot als Schauplatz für diese Ãœbung die idealen Vorraussetzungen: Da es in naher Zukunft abgerissen werden soll, musste man auf die Bausubstanz keine Rücksicht nehmen und konnte so auch beispielsweise Fenster und Türen aufbrechen. Erst dadurch war es möglich, eine besonders realitätsnahe und anspruchsvolle Ãœbung zu gestalten.

Für die Ortsfeuerwehr Neuenkirchen bilden die Ãœbungen mit dem Löschzug Langeheide einen festen Bestandteil des Terminkalenders. Regelmäßig wird mit den befreundeten Kameraden geübt, um auf den Ernstfall an der Landesgrenze gewappnet zu sein. 

Nils Hoyermann Hendrik Hageböke


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