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Freiwillige Feuerwehr Melle
Team Öffentlichkeitsarbeit
12.05.2025
12.05.2025

Mit früherem Tanklöschfahrzeug aus Riemsloh in der Ukraine ein Zeichen der Menschlichkeit gesetzt

MELLE. Konrad Schönberg vom Verein Ukraine-Hilfe Osnabrück-Krakau-Ternopil“ dankte Bürgermeisterin Jutta Dettmann und der Ortsfeuerwehr Riemsloh im Namen der ukrainischen Stadt Konotop mit der Übergabe von Urkunden und Präsenten.


Es war eine weitere humanitäre Aktion, mit der die Stadt Melle der vom russischen Angriffskrieg gebeutelten Ukraine unter die Arme griff: Seit wenigen Wochen steht ein ausgemustertes, aber dennoch voll funktionsfähiges Tanklöschfahrzeug 16/24-Tr der Ortsfeuerwehr Riemsloh in der ukrainischen Stadt Konotop für Lösch- und Hilfeleistungseinsätze zur Verfügung. Dass der Mercedes Benz in Konotop mit großer Dankbarkeit entgegengenommen wurde, machte Konrad Schönberg während einer Zusammenkunft im Stadthaus in Melle-Mitte deutlich, an der am Mittwochabend der Bürgermeisterin Jutta Dettmann, der Erste Stadtrat Andreas Dreier, Bernd Gieshoidt als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Feuerwehr und Ordnung, Andreas Hafer vom Ordnungsamt, die stellvertretenden Stadtbrandmeister Sebastian Deutscher und Dirk Niederwestberg sowie der Riemsloher Ortsbrandmeister Daniel Riske und Ehrenortsbrandmeister Heinz Bonhaus teilnahmen.

Freuten sich über Urkunden und Präsente aus der Ukraine: (von rechts) Konrad Schönberg, Andreas Dreier, Andreas Hafer, Jutta Dettmann, Bernd Gieshoidt, Heinz Bonhaus, Daniel Riske, Dirk Niederwestberg und Sebastian Deutscher.

Konrad Schönberg und dessen Vater Dr. Robert Schönberg hatten das Tanklöschfahrzeug als Vertreter des Vereins „Ukraine-Hilfe Osnabrück-Krakau-Ternopil“ nach Konotop gebracht. Mit der Zurverfügungstellung des TLF knüpfte die Stadt Melle an bereits erfolgte Fahrzeugübergaben für die Ukraine an: Schon im Jahre 2022 stellte sie einen Rüstwagen und ein Löschgruppenfahrzeug der Ortsfeuerwehr Melle-Mitte sowie einen Mannschaftstransportwagen der Ortsfeuerwehr Wellingholzhausen zur Verfügung. Im Jahr darauf folgte ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 der Ortsfeuerwehr Gesmold – und in einem weiteren Schritt kam es unlängst zur Übergabe des aus dem Jahre 1997 stammenden TLF der Ortsfeuerwehr Riemsloh.

In der Stadt Konotop, die unweit der Frontlinie liegt und in der Vergangenheit mehrfach Ziel russischer Angriffe geworden war, wurde das Tanklöschfahrzeug mit Freude aufgenommen. „Vor allem deshalb, weil in der Stadt kein Feuerwehrfahrzeug mehr zur Verfügung stand“, erläuterte Konrad Schönberg. So seien die dort vorhandenen Einsatzfahrzeuge infolge des Angriffskrieges zerstört worden – und um trotzdem Löscheinsätze fahren zu können, sei ein alter Tankwagen zu einem provisorischen Löschfahrzeug umgebaut worden.

„Mit dem ehemaligen Tanklöschfahrzeug der Ortsfeuerwehr Riemsloh ist es den in Konotop tätigen Feuerwehrleuten möglich, ihre Einsatzfähigkeit deutlich zu steigern“, berichtete Konrad Schönberg während seiner Präsentation. Um die dortige Feuerwehr noch besser auszustatten, solle in der ukrainischen Stadt demnächst auch noch ein ebenfalls aus Deutschland Tragkraftspritzenfahrzeug in Dienst gestellt werden.

Dass die Stadt Konotop dankbar für das Tanklöschfahrzeug aus Riemsloh ist, machte Konrad Schönberg nicht zuletzt mit der Übergabe von Präsenten deutlich. Dazu zählten unter anderem jeweils eine vom Bürgermeister der Stadt Konotop ausgestellte Dankurkunde für Bürgermeisterin Jutta Dettmann und für die Ortsfeuerwehr Riemsloh sowie verschiedene Handarbeiten, die der Vertreter des Vereins während der Zusammenkunft im Stadthaus überreichte.

Bei dieser Gelegenheit wies Konrad Schönberg auf eine Besonderheit hin: Auf dem Weg nach Konotop wurde das aus Riemsloh stammende Tanklöschfahrzeug mit rund 1.000 juristischen Fachbüchern, die aus der Universität Cambridge stammten, beladen und anschließend zur Universität nach Ternopil transportiert. Auf diese Weise entstand dort innerhalb der Ukraine die erste englischsprachige Bibliothek für ein rechtswissenschaftliches Forschungszentrum.

„Mit der Zurverfügungstellung des Tanklöschfahrzuges aus Riemsloh wollten wir eine Stadt unterstützen, in der Hilfe benötigt wird“, betonte Bürgermeisterin Jutta Dettmann. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an den Ratsbeschluss zur Verwendung des ausgemusterten TLF, der seinerzeit einstimmig gefasst worden war. Für die Ratsmitglieder sei es eine Selbstverständlichkeit gewesen, mit der Bereitstellung des Fahrzeugs für die Ukraine ein Zeichen der Menschlichkeit zu setzen.

Stadt Melle


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