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Freiwillige Feuerwehr Melle
Team Öffentlichkeitsarbeit
17.10.2014
17.10.2014

Neues Einsatzfahrzeug bedeutet: Üben, üben, üben

RIEMSLOH. Training für neue Technik und Taktik: Damit die Ehrenamtlichen der Ortsfeuerwehr Riemsloh auch mit dem neu in Dienst genommenen Staffellöschfahrzeug schnell und gezielt helfen können, muss jeder Handgriff sitzen. Deshalb trainieren die Feuerwehrleute derzeit intensiv für den nächsten Ernstfall.


Üben, üben, üben, heißt es dieser Tage bei den Frauen und Männern der Ortsfeuerwehr Riemsloh. Ein neues Staffellöschfahrzeug – Bezeichnung „StLF 10“ – bedeutet für sie vor allem eines: neue Technik, aber auch neue Möglichkeiten. Um alles recht bald sicher zu beherrschen, setzen die Ehrenamtlichen dieser Tage Sonderdienste an und machen sich mit dem neuen Fahrzeug vertraut.

Technik im Einsatzfall perfekt beherrschen

An diesem Samstagsvormittag widmet sich eine kleine Gruppe der Riemsloher Einsatzkräfte wieder dem Sonderausbildungsdienst am neuen Staffellöschfahrzeug – wie so oft in diesen Tagen. „Wir müssen jetzt regelmäßig an der neuen Technik trainieren, um sie im Ernstfall dann auch perfekt zu beherrschen“, sagt Ortsbrandmeister Heinz Bonhaus. Das gelte übrigens für alle Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr. Das Fahrzeugtraining in einer Kleingruppe sei wesentlich effizienter, da jeder die neue Technik direkt ausprobieren könne, erklärt Bonhaus.

Ein paar Feuerwehrleute stehen auf dem begehbaren Dach des Fahrzeugs. Hier haben sie den fernsteuerbaren Lichtmast direkt vor Augen. Ausbilder Martin Bonhaus erläutert, wie alles funktioniert. Dann heißt es: Ausprobieren – unten, an der Fernbedienung. „Wo wir früher noch mit einem mobilen Lichtstativ oder notfalls allein mit der Fahrzeugbeleuchtung gearbeitet haben, sparen wir mit dem fernsteuerbaren Lichtmast jetzt Zeit und Personal“, sagt der stellvertretende Ortsbrandmeister Andreas Wilken. Eine Einsatzkraft reicht heute aus, um auf Knopfdruck schon einmal ein Stück weit Licht ins Dunkle zu bringen.

Das neue Staffellöschfahrzeug kann insgesamt sechs Einsatzkräfte aufnehmen. Der Vorgänger – das inzwischen außer Dienst genommene Löschgruppenfahrzeug „LF 8“ – hatte noch neun Plätze. „Wir haben zwar weniger Sitzplätze, aber dafür profitieren wir im Einsatz sehr von der Möglichkeit, schon während der Fahrt Atemschutzgeräte anlegen zu können“, sagt Ortsbrandmeister Heinz Bonhaus. Deshalb werde der Atemschutzeinsatz jetzt auch von einem anderen Fahrzeug zum neuen Staffellöschfahrzeug verlagert.

Atemschutz rüstet sich während der Fahrt aus

Doch auch das will geübt sein. Martin Bonhaus zeigt, wie es geht – hinten, in der Mannschaftskabine: „Wichtig ist, dass die anderen den Atemschutztrupp tatkräftig unterstützen, denn meist sind unsere Anfahrtswege zur Einsatzstelle doch recht kurz“, sagt der Ausbilder zu seinen Kameraden. Um es auch bei der Übung noch realistischer zu machen, setzt sich das Fahrzeug in Bewegung – quer durch den Ort. Eng ist es während der Tour; die Gurte des Atemschutzgeräts schränken die Bewegung ein; alles schaukelt. Trotzdem muss die Schutzausrüstung auch nach einer wackeligen Fahrt perfekt sitzen: Die Maske luftdicht am Gesicht, alles gut verschlossen – zum Schutz vor Flammen – und das Funkgerät richtig positioniert.

Für Till Altrath ist das moderne Einsatzfahrzeug schon ein Highlight. Der 18-jährige Auszubildende ist seit 2011 Mitglied in der Ortsfeuerwehr Riemsloh. „Es ist eine große Umstellung von dem alten Löschgruppenfahrzeug zum neuen Staffellöschfahrzeug. Ich muss mich erstmal orientieren, wo die Geräte jetzt verladen sind“, sagt der junge Feuerwehrmann. Da geht es ihm im ersten Moment nicht anders als seinen Mitstreitern. Dennoch sind die Riemsloher Ehrenamtlichen zuversichtlich, dass sie schon nach kurzer Zeit mit der neuen Technik vertraut sind.

Dazu gehört auch – auf den ersten Blick ganz banal – die Bedienung des Lkw als solcher. In den 27 Jahren seit der Anschaffung des Vorgängermodells steckt einiges an Neuentwicklung in der Fahrzeugtechnik. Selbst zu dem zweiten, 17 Jahre alten Lkw der Ortsfeuerwehr besteht ein großer Unterschied in der Bedienung. Und dann sind da noch die Schalter für Blaulicht, Martinhorn, Funk oder Warnblitzer am Heck des Fahrzeugs.

Im Einsatz nicht erst Schalter suchen

Nach und nach nehmen diejenigen, die auch einen Führerschein für das Staffellöschfahrzeug haben, Platz auf dem Fahrersitz. „Jeder soll wissen, wo wir Blaulicht oder die LED-Warneinrichtung einschalten, damit wir nicht im Einsatz erst noch die passenden Schalter suchen müssen“, sagt Ausbilder Martin Bonhaus.

Die Ortsfeuerwehr Riemsloh wird noch an ein paar Dienstabenden und Sonderausbildungen intensiv mit dem neuen Staffellöschfahrzeug trainieren. Dann – da sind sich alle einig – ist das Staffellöschfahrzeug bald in das Tagesgeschäft der Feuerwehr eingliedert – mit neuer Technik und Taktik.

Mario Seppel


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