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Freiwillige Feuerwehr Melle
Team Öffentlichkeitsarbeit
05.10.2011
05.10.2011

Vorgehen beim Verkehrsunfall gemeinsam geübt

RIEMSLOH. Gemeinsam mit einer Rüstewagenbesatzung aus Melle-Mite übten die Kameraden der Ortsfeuerwehr Riesmloh das Einsatzszenario „Verkehrsunfall, eingeklemmte Person“.


Der Aufgabenbereich der Feuerwehren in der Stadt Melle beschränkt sich nicht nur auf die Brandbekämpfung sondern umfasst auch auf die technische Hilfeleistung, wie zum Beispiel bei Verkehrsunfällen. Der Ausbildungsplan der Ortsfeuerwehr Riemsloh sieht deshalb in der zweiten Jahreshälfte den Ausbildungsschwerpunkt „technische Hilfeleistung“ vor. Im Rahmen dieses Ausbildungsplanes wurde Anfang Oktober ein Übungsdienst zusammen mit Einsatzkräften der Ortsfeuerwehr Melle-Mitte durchgeführt.

In der Stadt Melle gibt es ein festgelegtes Einsatzkonzept bezüglich des Alarmierungsstichwortes „Verkehrsunfall - eingeklemmte Person“. Bei der Rettungsleitstelle Osnabrück sind hierfür Alarmpläne hinterlegt.

Es werden bei diesem Stichwort

  • die zuständige Ortsfeuerwehr (auch wenn kein hydraulischer Rettungssatz vorhanden ist)
  • die nächstliegende Stützpunktfeuerwehr mit Rettungssatz (nicht, wenn identisch mit zuständiger Ortsfeuerwehr)
  • die Rüstwageneinheit der Ortsfeuerwehr Melle-Mitte

über Funkmeldeempfänger bzw. auch Sirene alarmiert.

Die Rüstwageneinheit der Ortsfeuerwehr Melle-Mitte besteht aus dem RW 2 und dem LF 16/12 und soll die zuständige Ortsfeuerwehr mit zusätzlichen Geräten für die technische Hilfeleistung sowie Personal unterstützen. Damit einher geht die Bereitstellung eines zweiten hydraulischen Rettungssatzes.

Bei diesem Übungsdienst war vom Konzept abweichend nur der Rüstwagen mit eingebunden. Das Fahrzeug und seine Ausstattung wurde zu Übungsbeginn zunächst von den Meller Feuerwehrmitgliedern Michael Schauwecker und Sebastian Nowak grundlegend erklärt. Sie gingen dabei auch auf besondere Gerätschaften und Werkzeuge ein.

Nach der Vorstellung des Rüstwagens führten die Einsatzkräfte dann eine Einsatzübung bei der Firma Alois Wilken GmbH durch. Daniel Riske hatte hierfür ein Einsatzszenario vorbereitet.  Folgende Lage wurde hierbei angenommen:

Auf dem Betriebsgelände kam es zu einem Verkehrsunfall. Ein PKW, besetzt mit drei Personen (Übungspuppen) wurde von einem Radlader übersehen und an eine Ladeboxmauer gedrückt. Alle drei Personen wurden hierdurch in dem Fahrzeug eingeklemmt.

Die mit dem Tanklöschfahrzeug zuerst an der Einsatzstelle eintreffenden Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Riemsloh sicherten als erste Maßnahme die Unfallstelle ab und erkundeten die Lage. Gruppenführer Udo Polle entschloss sich dabei für eine patientenschonende Rettung der eingeklemmten Personen. Der Angriffstrupp des Tanklöschfahrzeugs wurde von Einsatzkräften des Löschgruppenfahrzeuges bei der Bereitstellung der Gerätschaften für die technische Rettung unterstützt. Parallel stellte die Rüstwagenbesatzung die Gerätschaften vom RW 2 zu Verfügung.

Um einen Patientenzugang zu schaffen, wurde zunächst die Beifahrertür und anschließend die rechte Hintertür an dem verunfallten Fahrzeug entfernt. Dort kam zunächst der hydraulische Rettungssatz der Ortsfeuerwehr Riemsloh zum Einsatz. Für die weiteren Rettungsmaßnahmen griffen die Riemsloher Einsatzkräfte auf den hydraulischen Rettungssatz der Ortsfeuerwehr Melle-Mitte zurück. Dabei wurden zunächst Rettungszylinder eingesetzt, um das Dach wegzudrücken. Im weiteren Verlauf setzten die Einsatzkräfte auch die hydraulische Rettungsschere vom RW 2 ein, welche eine höhere Schneidkraft aufbringt, als die auf dem Riemsloher Fahrzeug verlastete Rettungsschere. Im Rahmen der Übung wurde das gesamte Dach des verunfallten Personenkraftwagens entfernt. Mit Hilfe des Rettungsbretts, welches ebenfalls auf dem Rüstwagen verlastet ist, konnte der Fahrer des PKW patientenschonend befreit werden.

Während der gesamten Ãœbung standen Michael Schauwecker und Sebastian Nowak mit wertvollen Tipps zur Seite und konnten ihre Erfahrung und ihr Wissen an die Kameraden aus Riemsloh weitergeben. Auch Standbrandmeister Karl-Heinz Meyer, der die Ãœbung  beobachtete, gab hilfreiche Tipps zur Vorgehensweise bei der technischen Rettung. Um gerade den jüngeren Kameraden die technische Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall näher zu bringen, wurde die Besetzung der Funktion des Angriffstrupps immer wieder gewechselt. Nach gut zwei Stunden war die Ãœbung beendet.

Bei der anschließenden Nachbesprechnung wurde deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den Ortsfeuerwehren ist. Ein großes Dankeschön sprach Daniel Riske an die beiden Kameraden aus Melle-Mitte für ihre Unterstützung aus. Auch der Firma Alois Wilken GmbH wurde für die Bereitstellung des Firmengeländes für diese Übung gedankt.

Mario Seppel

 


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