Chronik der Ortsfeuerwehr Markendorf

Man schrieb den 22. Mai 1927, als der damalige Bürgermeister Markendorfs, Ernst Bracksieker, eine Versammlung in der Gaststätte Klaustermeyer zum Zwecke der Gründung einer freiwilligen Feuerwehr einberief.

Sein Appell wurde sofort verstanden, denn es meldeten sich spontan 30 junge Männer, die der Wehr beitraten und aus ihrem Kreise Heinrich Wobker zum ersten Feuerwehrhauptmann, wie es damals hieß, wählten.

Bereits kurze Zeit nach der Gründung erhielt die Wehr ein kleines Feuerwehrhaus in der Gemarkung Linken, das später durch Umbaumaßnahmen erweitert werden konnte. In den Anfangsjahren stand den Männern eine Handdruckspritze für Löscheinsätze zur Verfügung.

Im Frühjahr 1935 fungierte der Bauer Christian Meyer-Imker kurze Zeit als Nachfolger von Feuerwehrhauptmann Wobker, bis Gemeindebrandmeister Wilhelm Scholle die Leitung der Wehr übertragen wurde. Er führte die Institution durch die schweren Jahre des Zweiten Weltkriegs bis zum Anfang der fünfziger Jahre. In seine Amtsperiode fiel die Anschaffung einer Motorspritze, die mittels eines Personenkraftwagens und Anhängers zu den Einsatzorten geschafft werden musste, aber auch der Erwerb eines von Steyr hergestellten Militärfahrzeuges, das die Wehrmänner zum Feuerwehrwagen umbauten.

Ein Führungswechsel erfolgte am 22. Mai 1952, als Wilhelm Scholle sein Amt in die Hände von Heinrich Landwehrmeyer legte. Während dessen Dienstzeit wurden am 29. August 1959 eine Tragkraftspritze und am 24. Juli 1961 ein gebrauchtes Löschfahrzeug LF8 in Dienst gestellt.

Vom 01. Januar 1968 bis zum 23. November 1986 nahm Friedrich Bohnes die Aufgaben des Markendorfer Wehrführers wahr. Neben dieser Tätigkeit oblag dem Brandmeister mit der Übernahme eines Feldkochherdes bis zum Juli 1984 auch die Leitung einer Feldküche, die dem Verpflegungstrupp der Feuerwehrbereitschaft Melle (Verpflegungstrupp 6 - später dem 4. Versorgungszug der Bereitschaft 4 des Landkreises Osnabrück) angehörte.

Das LF8 und die Feldküche mit Besatzung waren auch in der Lüneburger Heide beim großen Heidebrand 1978 im Einsatz und haben die Bereitschaft 10 verpflegt. Fünf Kameraden wurden mit der Erinnerungsmedaille ausgezeichnet: Fritz Bohnes Wilhelm Landwehrmeyer, Helmut Pottebaum, Kurt-Siegfried Dreier und Werner Bruning.

Unter Federführung von Friedrich Bohnes zog die Wehr zu Beginn der siebziger Jahre aus ihrem alten Linkener Domizil in die zwischenzeitlich aufgelöste und zum Feuerwehrgerätehaus umgestaltete Markendorfer Schule (bezogen am 11. Oktober 1975), in dem sie bis zum heutigen Tage untergebracht ist.

Als ein Meilenstein in die Geschichte der Jubiläumswehr ging der 27. August 1971 mit der Übergabe eines neuen Löschfahrzeuges LF8 ein. Am 22. Mai 1977 anlässlich des 50jährigen Bestehens wurden sieben Gründungsmitglieder mit dem goldenen Niedersächsischen Ehrenzeichen für 50 Jahre treue Dienste in der Feuerwehr ausgezeichnet, dieses waren Ehrenbrandmeister Wilhelm Scholle, Ehrenbrandmeister Heinrich Landwehrmeyer, Wilhelm Thiemann, Heinrich Bressert, August Kaase, Karl Depker und Georg Landwehrmeyer.

Am 24. November 1986 übernahm der bisherige stellvertretende Wehrführer Wilhelm Landwehrmeyer die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Markendorf. In seine Amtszeit fiel die Anschaffung eines VW LT28 als Fahrzeug für Hilfeleistungen und Fahreinsätze, verbunden mit Renovierungs- und Umbaumaßnahmen am Feuerwehrhaus.

Ein ganz besonderes Ereignis war auch die Kontaktaufnahme zu zwei Feuerwehren gleichen Namens in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik, Markendorf bei Frankfurt an der Oder und Markendorf bei Jüterbog, zu Beginn des Jahres 1990. Nach Auflösung der Markendorfer Wehr bei Frankfurt an der Oder besteht nur noch zu der Markendorfer Feuerwehr bei Jüterbog in Brandenburg Kontakt, welcher noch bis zum heutigen Tage durch gegenseitige Treffen und Besuche gepflegt wird.

Ab dem 01. Juli 1995 stand Gerhard Frenzel als Ortsbrandmeister an der Spitze der Markendorfer Feuerwehr, welches er nach einer Amtsperiode am 01. Juli 2001 an Kurt-Siegfried Dreier abgab.

In dieser Zeit konnte im Jahr 2001 das neue Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W auf Allrad-Fahrgestell übergeben werden.

Die beiden Vorgänger von Gerhard Frenzel, Friedrich Bohnes und Wilhelm Landwehrmeyer, wurden nach dem Ende ihrer aktiven Dienstzeit zu Ehrenortsbrandmeistern ernannt und bilden mit sechs weiteren Kameraden die heutige Alters- und Ehrenabteilung.

Seit dem 01. Juli 2007 stehen Ortsbrandmeister Andreas Hafer und sein Stellvertreter Henning Dreier an der Spitze der Feuerwehr Markendorf, der gegenwärtig 26 aktive Feuerwehrmänner angehören.

Auch Kurt-Siegfried Dreier wurde nach Ablauf seiner Amtszeit im Juli 2007 zum Ehrenortsbrandmeister ernannt.

Alles in allem gesehen, gewährleisten die Markendorfer Wehrmänner über den Zeitraum von acht Jahrzehnten jedoch keineswegs nur mit einem hohen Maß an Idealismus und viel Liebe zur Sache den Brandschutz im ländlichen Raum, sondern wahren auch den Gemeinschaftsgeist durch die Ausrichtung verschiedener gesellschaftlicher Veranstaltungen und tragen auf diese Weise zur Belebung des dörflichen Lebens in Markendorf bei. Und das dieses auch in Zukunft so bleiben soll, darüber sind sich die Feuerwehrleute nach wie vor einig.



WAS WAR WO?

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